Anzeige
Anzeige

Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu: Armenier-Völkermord: Türken sollen Lehrpläne verhindern

Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu: Armenier-Völkermord: Türken sollen Lehrpläne verhindern

Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu: Armenier-Völkermord: Türken sollen Lehrpläne verhindern

Ahmet Davutoğlu in Dortmund
Ahmet Davutoğlu in Dortmund
Ahmet Davutoğlu in Dortmund: Leugnet Genozid an den Armeniern Foto: picture alliance/AA
Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu
 

Armenier-Völkermord: Türken sollen Lehrpläne verhindern

Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu hat die Türken in Deutschland aufgerufen, Lehrpläne zum Völkermord an den Armeniern zu verhindern. Dies sei die Aufgabe für alle türkischen „Brüder und Schwestern“, sagte er am Sonntag in Dortmund.
Anzeige

DORTMUND. Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu hat die Türken in Deutschland aufgerufen, Lehrpläne zum Völkermord an den Armeniern zu verhindern. „Niemand kann unsere Kinder mit Lehrplänen behelligen, die unsere Geschichte beleidigen. Und wenn dies jemand versucht, dann, meine Brüder und Schwestern, ist es eure Aufgabe, diese Lehrpläne zu verhindern“, sagte er am Sonntag in Dortmund nach Angaben der Welt.

Die Türkei werde es nicht zulassen, „daß Leute, die sich nicht ihrer eigenen Geschichte stellen können, uns belehren und unsere Geschichte, unsere Würde in Frage stellen“. Er habe dies auch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) besprochen.

Türkei will Korane verteilen

Mit Blick auf die Bundestagsabgeordneten, die eine Resolution beschlossen hatten, die das Wort „Völkermord“ beinhaltet, sagte Davutoğlu: „Wenn jemand versuchen sollte, über den angeblichen Völkermord uns Geschichtslektionen zu erteilen, lautet unsere Antwort: Wir haben mit den Armeniern und den anderen Völkern Anatoliens zusammengelebt.“ Die Türkei wisse deswegen, „wie wir mit ihnen zu reden und wie wir uns der Geschichte anzunähern haben“.

Zugleich kündigte er vor etwa 1.000 Anhängern an, auch Auslandstürken wieder enger an die Türkei zu binden. „Wir werden jedem, der dies will, einen Koran, eine Fahne und ein Wörterbuch schicken, inschallah.“

Türkische Lobbyverbände versuchen bereits seit Jahren, den Völkermord an den Armeniern aus deutschen Schulbüchern zu tilgen. 2009 empörte sich der damalige Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, über entsprechende Pläne in Brandenburg. Die Behandlung des Armenier-Genozids gefährde den „inneren Frieden“ türkischer Schüler und würde diese unter „psychologischen Druck“ setzen, klagte Kolat. (ho)

Ahmet Davutoğlu in Dortmund: Leugnet Genozid an den Armeniern Foto: picture alliance/AA
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag

ähnliche Themen