BERLIN. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, hat die Forderung von Bundespräsident Joachim Gauck unterstützt, der griechischen Regierung in der Reparationsfrage entgegenzukommen. „Gauck hat Recht“, sagte Hofreiter nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. „Unabhängig von den aktuellen Problemen Griechenlands sollte sich die Bundesregierung der Debatte stellen, welche Formen der zumindest teilweisen Entschädigung für diese Verbrechen die richtigen sind.“
Hofreiter reagierte damit auf die Mahnung des Bundespräsidenten, die Bundesregierung solle „weitere Möglichkeiten der Wiedergutmachung nicht ausschließen“.
Deutsche als Nachfahren von Kriegsverbrechern
Gauck begründete seine Haltung mit den von Deutschen begangenen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg. „Wir sind ja nicht nur die, die wir heute sind, sondern auch die Nachfahren derer, die im Zweiten Weltkrieg eine Spur der Verwüstung in Europa gelegt haben – unter anderem in Griechenland, worüber wir beschämend lange wenig wußten“, erläuterte das Staatsoberhaupt.
Am Sonnabend hatte Gauck zudem an die Verdienste der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg erinnert. „Am 8. Mai sind wir befreit worden – nicht nur, aber auch durch die Völker der Sowjetunion. Deshalb schulden wir ihnen Dankbarkeit und Respekt“, sagte Gauck der Süddeutschen Zeitung. (cop)