BERLIN. CDU, FDP und Grüne haben ihre Angriffe auf die Alternative für Deutschland (AfD) fortgesetzt. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) äußerte scharfe Kritik am Wahlkampf der AfD. „Schlimm ist, daß jetzt bei der Europawahl Populisten mit nationalistischen Thesen auf Stimmenfang gehen. Da hilft bei manchem leider auch der Professorentitel nichts“, sagte Schäuble der Neuen Osnabrücker Zeitung in Anspielung auf AfD-Chef Bernd Lucke.
Die Landesvorsitzende der Grünen in Nordrhein-Westfalen, Monika Düker, warf der AfD vor, „mit rassistischen Positionen“ Vorurteile und Ängste gegen Einwanderung und den Islam zu bedienen. Ihr Wahlkampf sei „am Muster rechtspopulistischer Parteien ausgerichtet und macht mit nationalistischen Tönen Front gegen die EU“, kritisierte Düker gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
Die AfD setze auf das Feindbild Islam, stelle sich gegen Einwanderung und wettere gegen Schwule und Lesben. Zudem schüre die Partei mit Aussagen wie „Der Euro ruiniert Europa“ Bedrohungsängste und werfe die europäische Einigung um Jahre zurück.
„Schandfleck in der Parteienlandschaft“
Neue Attacken kamen auch aus der FDP. Die Liberalen seien die „einzigen, die der AfD Paroli bieten“, lobte FDP-Chef Christian Lindner seine Partei im Bonner Generalanzeiger. Wer eine liberale Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik wolle, der könne keine Partei wählen, die Ressentiments bediene, warnte Lindner.
Noch deutlicher wurde FDP-Präsidiumsmitglied Volker Wissing, der Lucke eine „perfide Politik“ vorwarf. „Der Zynismus, mit dem Herr Lucke Politik betreibt, widert einen einfach nur an.“ Die AfD sei eine Partei, „die sich zum Schandfleck in der Parteienlandschaft entwickelt. Fürchterlich“, echauffierte sich der FDP-Politiker in der SWR-Dokumentation SWR-Dokumentation „Leif trifft … die Euro-Kritiker“. (krk)