KÖLN. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat in einer Studie einen hohen Anteil an Akademikern unter den Einwanderern ausgemacht. „Zwischen 2001 und 2011 hatten etwa 29 Prozent der Zuwanderer im Alter zwischen 25 und 64 Jahren einen Hochschulabschluss“, heißt es in der Studie. Damit seien die Einwanderer besser qualifiziert als die Deutschen. „In der Gesamtbevölkerung betrug der Anteil in dieser Altersgruppe nur 18,7 Prozent.“
Selbst bei Einwanderern aus Bulgarien und Rumänien, „die derzeit häufig im Kontext von Armutszuwanderung genannt werden, liegt der Anteil bei 24,5 Prozent“, berichtet die Studie. Sind Einwanderer „am Arbeitsmarkt aktiv“, so erreichten sie „oft gute berufliche Positionen“, etwa als „Geschäfts- und Geschäftsbereichsleiter, als wissenschaftliche Lehrkräfte, als Unternehmensberater, Juristen und Ärzte“ oder übten Berufe aus, „die in der Regel ein Hochschulstudium voraussetzen“.
„Willkommenskultur stärken“
„Viele Zuwanderer sind hochqualifiziert und tragen damit dazu bei, den Fachkräftemangel in Deutschland einzudämmen“, zeigte sich das Institut in einer Pressemitteilung erfreut. Besonders in den Mangelfächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik seien Einwanderer eine Bereicherung. „Durch die neu hinzugekommenen Arbeitskräfte steigt die Wirtschaftskraft Deutschlands, was sich wiederum positiv auf die öffentlichen Haushalte und die Kommunen auswirkt.“
Als Fazit fordern die Autoren der Studie daher, die Einwanderung nach Deutschland zu fördern: „Das Zuwanderungsrecht sollte weiter liberalisiert, die Anerkennung ausländischer Abschlüsse verbessert und die Willkommenskultur in Deutschland gestärkt werden.“ Zwar habe „auch ein hoher Anteil keine abgeschlossene Berufsausbildung“, räumt Institutsdirektor Michael Hüther ein. Jedoch könne „durch zielgruppenspezifische Bildungsangebote“ auch dieses „Fachkräftepotential erschlossen werden“. (FA)