HAMBURG. Nach schweren Ausschreitungen von Linksextremen haben sich Hamburgs Bürger mit der Polizei solidarisch gezeigt. Rund fünfhundert Personen versammelten sich am Neujahrstag vor dem Hamburger Rathaus zu einer Mahnwache gegen Gewalt auf Polizisten. „Es war eine sehr gelungene Aktion“, sagte der Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Joachim Lenders, gegenüber dem Hamburger Abendblatt. Neben dieser hatten die Gewerkschaft der Polizei und der Bund Deutscher Kriminalbeamter zur Teilnahme aufgerufen.
Auch die Facebook-Seite „Solidarität mit den Beamten der Davidwache“ erfreut sich seit ihrer Freischaltung am Sonntag wachsender Beliebtheit. Aktuell haben rund 45.000 Personen der Protestseite ihre Zustimmung gegeben. Hintergrund sind massive Übergriffe auf Polizisten kurz vor Weihnachten. Die Polizei spricht von den schwersten Ausschreitungen seit Jahrzehnten. Insbesondere die Davidwache im Hamburger Szene-Viertel St. Pauli wurde dabei zur Zielscheibe. Ein Polizist der Wache erlitt bei einem dieser Überfälle in der Nacht zum 4. Advent schwere Kopfverletzungen.
„Die Sau rausgelassen“
Anlaß für die jüngsten Ausschreitungen ist die geplante Räumung mehrerer besetzter Häuser in Hamburg. Durch die Übergriffe wurden rund 150 Polizisten verletzt. In einem ersten Kommentar auf seiner Facebook-Seite warf der Grüne Abgeordnete Christian Trede den linken Gewalttätern vor, „sich nicht besser als marodierende SA-Horden“ zu benehmen. „Terror ist Terror – egal von rechts oder links.“ Nach massiven Protesten entschuldigte sich Trede jedoch gegenüber der taz für den „historisch unangemessenen Vergleich“.
„Am 21. Dezember 2013 in Hamburg haben wir die Sau rausgelassen. Jeder von uns auf seine Art und Weise. Wir haben Barris gebaut, die Bullen Steine fressen lassen, Schaufenster entglast, Mülltonen angezündet, Hinterhalte gelegt, gelacht und eine heiden Angst gehabt“, heißt es dagegen auf der linksextremen Internetseite Indymedia. „200 Leute, 400 Mollis und dazu Zwillen mit Stahlkugeln – und die Bullen werden Abstand halten. Zweitausend Bewaffnete mit Schnellfeuerwaffen – und die Bullen werden das Viertel verlassen“, heißt es weiter in dem Aufruf, der mit dem Appell endet:
„Irgendwann werden wir schießen müssen. Das ist unvermeidlich. Nicht weil wir das Blutbad wollen. Sondern weil die Bullen uns jeden Raum genommen haben, den wir uns dann mit aller Gewalt zurückerobern müssen.“ (FA)