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Schwarzbuch: Bund der Steuerzahler prangert Verschwendung an

Schwarzbuch: Bund der Steuerzahler prangert Verschwendung an

Schwarzbuch: Bund der Steuerzahler prangert Verschwendung an

Rainer Holznagel
Rainer Holznagel
Rainer Holznagel: Kritik an Steuergeldverschwendung Foto: dpa
Schwarzbuch
 

Bund der Steuerzahler prangert Verschwendung an

Der Bund der Steuerzahler hat die Verschwendung von Steuergeldern in Deutschland angeprangert: „Deutschland hat kein Einnahmeproblem, sondern ein Ausgaben- und Verschwendungsproblem.“ Die JUNGE FREIHEIT dokumentiert zehn unglaubliche Fälle.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

BERLIN. Der Bund der Steuerzahler hat die Verschwendung von Steuergeldern in Deutschland angeprangert: „Deutschland hat kein Einnahmeproblem, sondern ein Ausgaben- und Verschwendungsproblem“, sagte Verbandschef Reiner Holznagel bei der Vorstellung des heute erschienenen Schwarzbuchs „Die öffentliche Verschwendung“. Die JUNGE FREIHEIT dokumentiert zehn unglaubliche Fälle.

München: Mehr als eine halbe Millionen Euro ließ sich die Münchner Stadtverwaltung einen internationalen Kongreß zum Thema „Gehen“ kosten. Darin kamen die Teilnehmer unter anderem zu der bahnbrechenden Erkenntnis, daß der Fußverkehr die „demokratischste aller Formen der Fortbewegung“ sei. Besonders die Grünen und die „Rosa Liste“ hatten sich für die Veranstaltung stark gemacht.

Hamburg: 25.000 Euro für eine Holzhütte als Toilette für Obdachlose. Die Idee sagte dem Hamburger Senat sofort zu, der immerhin die teurere 500.000-Euro-Lösung ablehnte. Pflege und Instandhaltung sollte den Obdachlosen überlassen werden. Die allerdings verschwanden schnell von der Bildfläche. Am Ende mußte die Hütte für 7.000 Euro abgerissen werden.

Europäische Union: Und wieder die WCs. Fast 90.000 Euro ließ sich die EU eine Studie über die Toilettengewohnheiten der Europäer kosten. Nach langen Recherchen kamen die Wissenschaftler zu der Erkenntnis, daß die Toilettensitze- und Deckel keinen Einfluß auf die verbrauchte Wassermenge haben. Ein „EU-Klo-Label“ soll es allerdings dennoch geben.

Stuttgart: Ein Krötentunnel ist nicht genug, dachte sich das Regierungspräsidium Stuttgart und ließ gleich sechs davon unter die Landstraße 1147 zwischen zwei Dörfern bauen. Kostenpunkt: 650.000 Euro. Für die knapp 400 Kröten der Umgebung ein Segen, für die Steuerzahler eine Last.

Verteidigungsministerium: Während Panzer, Flugzeuge und Hubschrauber immer öfter am Boden bleiben müssen, setzt das Verteidigungsministerium Prioritäten. 1,78 Millionen Euro plante die Behörde für den Bau einer Kita für 36 Kinder. Mittlerweile sind fast 2,5 Millionen daraus geworden. Pro Kita-Platz also 68.000 Euro. Auch die Betriebskosten liegen 30 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.

Bundesjustizministerium: Du nix verstehen? Für 650.000 Euro im Jahr läßt das Bundesjustizministerium die Gesetzentwürfe von Sprachwissenschaftlern prüfen und verbessern. Ob der „Redaktionsstab Rechtssprache“ wirklich etwas bringt, weiß niemand. Es fehlt an Geld zur Überprüfung.

Baden-Württemberg: Die Gender-Ideologie gehört zum festen Fundament von Grünen und SPD. Kaum an der Macht, wurden aus den „Studentenwerken“ im Ländle „Studierendenwerke“: Neue Stempel, Schilder und Broschüren mußten her. Die Kosten beliefen sich am Ende auf 120.000 Euro für 3.000 Arbeitsstunden.

Berlin: Ein Loch ohne Boden und ein Dauerbrenner in den Schwarzbüchern des Steuerzahlerbundes: der Hauptstadtflughafen BER. Mittlerweile werden sogar die Eröffnungstermine nur noch verschoben. Die Kosten liegen weit jenseits von fünf Milliarden Euro. Ein Ende des Chaos ist nicht in Sicht. Schon jetzt ist klar: Selbst bei einer Eröffnung wäre der Flughafen schon wieder zu klein.

Hessen: Nicht nur Berlin kann Flughäfen in den Sand setzen. Auch von „Kassel-Calden“ sollten nach dem Wunsch der Landesregierung jährlich Zehntausende Gäste abfliegen. Das Ziel liegt in weiter Ferne. Regelmäßiger Flugverkehr: Fehlanzeige. 271 Millionen Euro durften die Steuerzahler für den Geisterflughafen aufwenden.

Sachsen-Anhalt: Ein neues Finanzamt für 70 Millionen Euro bauen oder ein altes für 15 Millionen Euro renovieren. Für den Landtag von Sachsen-Anhalt eine klare Sache. Verglaste Lichthöfe, Tiefgarage und Konferenz- und Schulungsräume schmücken nun den teuren Neubau in Halle. (ho)

Rainer Holznagel: Kritik an Steuergeldverschwendung Foto: dpa
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