KÖLN. Der islamistische Haßprediger Ibrahim Abou Nagie steht im Verdacht, sich unberechtigterweise Sozialhilfe erschlichen zu haben. Die Staatsanwaltschaft Köln wirft dem 49 Jahre alten Salafisten vor, zwischen 2010 und 2012 knapp 54.000 Euro Hartz-IV-Bezüge erhalten zu haben, obwohl er über eigene Mittel verfügte.
Zudem soll Abou Nagie Spendengelder zweckentfremdet haben. Der gebürtige Palästinenser mit deutschem Paß gilt als Initiator der Verteilaktion kostenloser Korane, die im vergangenen Jahr für Schlagzeilen sorgte.
Anwälte bestreiten Vorwürfe
Wie der Focus berichtet, hat Abou Nagie laut Staatsanwaltschaft über einen Mittelsmann 256.000 Euro Spenden gesammelt, von denen er etwa 59.000 Euro für Leasing-Raten seines Mercedes, sowie Friseurbesuche, Tank- und Restaurantrechnungen verwendete. Die Anwälte des Salafisten-Predigers bestreiten die Vorwürfe. Sollte das Amtsgericht Köln die Anklage zulassen, gehe man von einem Freispruch aus, sagten sie dem Magazin.
Abou Nagie sammelt zudem auf Veranstaltungen Spenden für Syrien. Offiziell sollen die Gelder den dortigen Moslems zugute kommen. Sicherheitsbehörden vermuten jedoch, daß mit den Spenden vor allem der Dschihad in dem Bürgerkriegsland unterstützt werden soll. (krk)