KÖLN. Der Nordrhein-Westfälische Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) hat der Bundesregierung vorgeworfen, Vorurteile gegen Muslime zu schüren. „Wenn man immer nur die Minderheit der Extremisten thematisiert, darf man sich nicht wundern, wenn die Menschen den Islam insgesamt als bedrohlich empfinden“, warnte Schneider gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger.
Mit Blick auf die am Dienstag in Berlin stattfindende Islamkonferenz sagte er, Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) habe schwerpunktmäßig auf die Extremismus-Bekämpfung gesetzt. „Aber bei allem Respekt: Die Deutsche Islamkonferenz ist keine Konferenz zu Fragen der Inneren Sicherheit. Es geht um die Wahrnehmung von Bedürfnissen einer wachsenden religiösen Minderheit in Deutschland.
Er kritisierte zudem, daß sich die Konferenz nicht mit der „Islamophobie“ befasse. „Wenn man Extremismus unter Muslimen thematisiert, dann muß man aber auch die Gefahr, die durch Rechtsextreme gegenüber Muslimen ausgeht, thematisieren“, betonte Schneider. (ho)