MÜNCHEN. Der türkische Parlamentsabgeordnete Mahmut Tanal hat das Münchner Oberlandesgericht aufgefordert, das Kreuz aus dem Verhandlungssaal im NSU-Prozeß zu entfernen.
Das Kreuz sei eine Bedrohung für Nichtchristen, sagte Tanal, der einer sechsköpfigen Parlamentarierdelegation aus Ankara angehört, die den Prozeßbeginn gegen Beate Zschäpe und vier mutmaßliche Unterstützer des NSU am Montag in München verfolgte. Deshalb müsse das Kreuz sofort verschwinden. Das christliche Symbol sei nicht mit einem Rechtsstaat zu vereinbaren.
Tanal verdächtigt Sicherheitsbehörden der Unterstützung
Gleichzeitig äußerte Tanal den Verdacht, deutsche Sicherheitsbehörden hätten die dem NSU zugeschriebenen Taten gedeckt. Wenn eine Gruppe acht Türken und einen Griechen mit ein und derselben Waffe ermorden könne, ohne aufzufliegen, bedeute dies, „daß dahinter staatliche Kräfte stehen“, mutmaßte der türkische Politiker laut einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP.
Ohne den Schutz von Personen im deutschen Sicherheitsapparat hätte der NSU seine Verbrechensserie nicht so ungestört begehen können (krk)