BERLIN. Der Vorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke, spielt offenbar mit dem Gedanken, bei der Europawahl anzutreten. „Ab März bin ich für ein Semester beurlaubt. Falls wir ins Europaparlament einziehen, natürlich länger“, sagte Lucke der Wirtschaftswoche. Derzeit hat der AfD-Sprecher einen Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg.
Schon in den kommenden Monaten will sich Lucke stärker auf die Parteiarbeit konzentrieren. „Ich habe mich mit der Uni auf eine Teilbeurlaubung geeinigt.“ Derzeit nehme er deswegen nur ein Drittel seiner Aufgaben an der Universität wahr. Nach der Bundestagswahl, bei der die AfD den Einzug ins Parlament mit 4,7 Prozent knapp verfehlt hatte, wollte er sich noch nicht zu seiner politischen Zukunft äußern.
In Umfragen kommt die AfD aktuell auf fünf bis sechs Prozent der Stimmen. Bei der Europawahl gilt derzeit eine im Juni vom Bundestag beschlossene Drei-Prozent-Hürde- Zuvor hatte das Bundesverfassungsgericht die Fünf-Prozent-Hürde bei der Wahl des EU-Parlaments gekippt. Am 18. Dezember verhandeln die Karlsruher Richter über die Klagen gegen die neue Sperrklausel. Der Staatsrechtler Hans Herbert von Arnim hält auch die Drei-Prozent-Klausel für „klar verfassungswidrig“. (ho)