BERLIN. Die Situation in der von Asylbewerbern und Linksextremisten besetzen ehemaligen Schule in Berlin-Kreuzberg bleibt angespannt. Ein Kamerateam des rbb, das am Dienstag Aufnahmen vor dem Gebäude machen wollte, mußte die Dreharbeiten einstellen, nachdem es von Besetzern der Schule bedroht worden war. Mehrere Personen seien sofort auf die Journalisten zugestürmt, heißt es in einem Beitrag des Senders. „Das Verhalten war derart aggressiv, daß das Kamerateam die Dreharbeiten abbrechen mußte.“ Ob es sich bei den aggressiven Besetzern um Asylanten oder deren linksextreme Unterstützer handelte, ließ der rbb offen.
Hintergrund der aktuellen Spannungen ist ein Polizeieinsatz in der Nacht zu Dienstag in dem Flüchtlingsquartier wegen einer Messerstecherei zwischen zwei Asylbewerbern. Beide Beteiligten sind der Polizei laut Berliner Zeitung bereits bekannt. Sie seien mehrfach wegen Drogenhandels festgenommen worden. Es war nicht die erste Messerstecherei in der besetzen Schule.
CDU will Räumung beantragen
Linke Unterstützer der Asylanten gingen jedoch fälschlicherweise davon aus, die Polizei wolle das Gebäude räumen und riefen im Internet und per Kurzmitteilungen zum Widerstand auf. Die Polizei mußte daher etwa 200 Beamte, darunter auch ein Sondereinsatzkommando, einsetzen. Es kam zu Rangeleien und Beschimpfungen seitens der linken Szene.
Die frühere Gerhart-Hauptmann-Schule ist seit über einem Jahr besetzt. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg mit der grünen Bezirksbürgermeisterin Monika Hermann duldet dies.
Die CDU will am Mittwoch in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) die Räumung der Schule beantragen. Daß sie hierfür eine Mehrheit erhält, ist jedoch nicht wahrscheinlich. Schon Ende November hatte die CDU die Räumung beantragen wollen. Die BVV-Sitzung war jedoch von Linksextremisten und Asylbewerbern gestört worden. (krk)