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Wahlverhalten: Ausländer tendieren zu linken Parteien

Wahlverhalten: Ausländer tendieren zu linken Parteien

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Wahlverhalten
 

Ausländer tendieren zu linken Parteien

Ausländer, die sich in Deutschland diskriminiert fühlen, bevorzugen linke Parteien. Das gilt besonders für Einwanderer aus islamischen Ländern. Das ergab eine Studie des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration.
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BERLIN. Ausländer, die sich in Deutschland diskriminiert fühlen, bevorzugen linke Parteien. Das gilt besonders für Einwanderer aus islamischen Ländern, wie eine Studie des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration ergab. „Prinzipiell wählt heute ein eingebürgerter Migrant nach denselben Präferenzen wie ein Deutscher“, sagte der Integrationssprecher der Bertelsmann-Stiftung, Orkan Kösemen, gegenüber der Welt.

Das gelte jedoch nicht für Einwanderergruppen, die sich aufgrund ihrer Herkunft oder Religion in Deutschland benachteiligt fühlt. „Diese Zuwanderer wählen eher Parteien, die sich gegen Ausgrenzung positionieren, also linke Parteien. Das trifft insbesondere auf die Nachkommen der Gastarbeiter aus der Türkei oder Nordafrika zu.“ Ein Trend, der sich weiter fortsetzen werde. Auch kommende Einwanderer achteten darauf „daß sie aufgrund ihrer Herkunft keine Nachteile erleiden“.

„Großes Wählerpotential ausschöpfen“

Wie die Studie zeigt, würden die befragten außereuropäischen Ausländer bei einer Wahlberechtigung zu 26,8 Prozent die SPD und zu 20,3 Prozent die Grünen wählen. Lediglich 17,6 Prozent beziehungsweise 4,1 Prozent von ihnen würden die Christdemokraten oder Liberalen bevorzugen. Befragt wurden 1220 Einwanderer der ersten Generation aus einem Nicht-EU-Land, die mindestens fünfzehn Jahre alt waren und wenigstens seit einem Jahr in Deutschland gemeldet sind.

Bei der letzten Bundestagswahl 2009 seien laut Sachverständigenrat etwa 8,5 Prozent der volljährigen Bevölkerung nicht wahlberechtigt gewesen. Dieses Jahr wird ihr Anteil auf rund neun Prozent geschätzt. „Da besteht Handlungsbedarf“, beklagt Forschungsreferent Jan Schneider. „Dieses große Wählerpotential unter Zuwanderern aus Drittstaaten sollte zukünftig ausgeschöpft werden.“ Laut Umfrage sind 41,8 Prozent der Befragten nicht an einem Wahlrecht interessiert. (FA)

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