BERLIN. Die Affäre um Spionage in Deutschland durch befreundete Geheimdienste weitet sich aus. Auch der britische General Communications Headquarters (GCHQ) soll in der Botschaft seines Landes im Berliner Regierungsviertel eine geheime Abhörstation betrieben haben.Zuvor war bekanntgeworden, daß die Amrikaner aus ihrer Botschaft heraus Spionage betreiben.
Die britische Regierung hat sich zu den Berichten des britischen Independent bislang nicht geäußert. Die Tageszeitung, die als erste über die geheime Anlage der Briten berichtet hat, beruft sich auf Luftbilder und Unterlagen von Edward Snowden.
Zeitung warnt vor vergifteten Verhältnissen
Aus den Unterlagen des früheren Geheimdienstmitarbeiters geht hervor, daß die Briten zusammen mit anderen Diensten – insbesondere den Amerikanern – ein weltweites Netz von Spähposten in ihren Botschaften betreiben.
Die Zeitung verweist auf Fotos vom Dach der Botschaft: Dort ist ein weißes, Zelt-ähnliches Rondell zu sehen, das von der Straße aus nicht zu erkennen ist. Es ähnelt den nach dem Kalten Krieg geschlossenen Abhörstationen auf dem Teufelsberg. Die neuen Erkenntnisse hätten das Potential, das Verhältnis zwischen Deutschland und Großbritannien zu vergiften, warnte der Independent.