FRANKFURT/MAIN. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat sich besorgt über das Ansehen Deutschlands in Europa und der Welt gezeigt. Hintergrund sind Äußerungen von Mitgliedern der Regierungsfraktionen, die einen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone fordern.
„Wir müssen aufpassen, daß wir Deutsche durch parteitaktisch motivierte Wortmeldungen nicht dauerhaft unser Ansehen in Europa und in der Welt beschädigen“, warnte Westerwelle in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau. Die Diskussion mit teilweise sehr häßlichen Einlassungen bleibe nicht in Deutschland, sondern strahle weit über die Grenzen hinaus.
Auf seinen jüngsten Besuchen in Peking, Hongkong und Kuwait sei er immer wieder nach der Situation in Europa und auch nach der Debatte in Deutschland gefragt worden, begründete der FDP-Politiker seine Sorge.
„Der Euro steckt nicht in der Krise“
„Leider nähren manche Wortmeldungen fälschlicherweise Zweifel an unserem Bekenntnis zur gemeinsamen Währung und auch zu Europa, und zeichnen ein Bild der Respektlosigkeit gegenüber anderen europäischen Ländern.“ Beides entspreche zwar nicht den Tatsachen, dennoch stelle sich im Ausland leider dieser Eindruck mitunter ein.
Westerwelle betonte, der Euro bleibe eine stabile Währung und stecke nicht in einer Krise: „Wir haben in Europa eine Schuldenkrise, die zu einer Vertrauenskrise geworden ist. Unsere Politik der Haushaltsdisziplin, der Solidarität und der Wachstumsorientierung gibt die richtigen Antworten.“ (krk)