POTSDAM. Die brandenburgische CDU-Politikerin Saskia Ludwig ist von ihrem Amt als Fraktionsvorsitzende der Union im Potsdamer Landtag zurückgetreten. Sie zog damit die Konsequenz aus einer Sitzung der Fraktion am Dienstag, bei der ihr nach Informationen der JUNGEN FREIHEIT 14 der 19 CDU-Abgeordneten das Vertrauen entzogen. Gleichzeitig mit ihrem Rückzug als Fraktionschefin legte Ludwig auch den Landesvorsitz nieder.
Zuvor hatte der Fraktionsvorstand am Montag Ludwig zum Rücktritt aufgefordert. Nachfolger Ludwigs soll der bisherige Generalsekretär der märkischen CDU, Dieter Dombrowski, werden.
Widerstand gegen harten Oppositionskurs
Grund für den Putsch ist Ludwigs Gastbeitrag in der JUNGEN FREIHEIT zum 75. Geburtstag des ehemaligen brandenburgischen Innenministers Jörg Schönbohm (CDU). Darin hatte sie deutliche Kritik an einigen Landesmedien geübt und diesen eine teilweise falsche und mitunter aus der SPD-geführten Staatskanzlei gelenkte Berichterstattung vorgeworfen.
Allerdings sollen die Vorbereitungen zum Sturz der CDU-Politikerin schon seit längerem gelaufen sein. In der Fraktion machte sich offenbar die Sorge breit, Ludwig könnte mit ihrem harten Oppositionskurs gegen die rot-rote Landesregierung einer möglichen Koalition mit der SPD nach der Landtagswahl 2014 im Wege stehen.
Ludwig hatte im Mai ihr zweites Kind bekommen und danach eine mehrmonatige Babypause eingelegt. In der vergangenen Woche war sie auf die politische Bühne zurückgekehrt. (krk)