FRANKFURT/MAIN. Der Schriftsteller Martin Walser hat vor einem Zerfall der Euro-Zone gewarnt. Der Euro sei mehr als nur eine Währung, schrieb Walser in einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
„Er ist ein Medium der Kommunikation beziehungsweise eine Sprache, die in Europa jeder versteht.“ Daß sich ein europäisches Land vom Euro trennen müsse, sei ein „Horrorszenario“. Es sei ein Glück, daß die Währungsunion riskiert wurde, betonte Walser.
Nun müsse als nächster Schritt auch die fiskalische Union geschaffen werden. Dies sei eine praktisch lösbare Aufgabe und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) der Garant seines Vertrauens.
„Das richtige Europa ist kein Elite-Club“
In der Euro-Krise dürfe nicht nur der als Sachverstand kostümierte Kleinmut das Sagen haben, forderte der Schriftsteller. Ein Rückschritt jetzt würde das richtige Europa für unvorstellbar viele Jahre auf den Müllhaufen der Geschichte werfen.
Das richtige Europa, so Walser, sei kein Elite-Club und kein von einer Superbehörde regierter Staatenbund. „Das richtige Europa ist eine Lerngemeinschaft, gegründet auf Freiwilligkeit und Selbstbestimmung.“ Das sei es, was Europa der Welt zu bieten habe. (krk)