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Gastarbeiter-Jubiläum: Würzburg reduziert türkische Fahnen

Gastarbeiter-Jubiläum: Würzburg reduziert türkische Fahnen

Gastarbeiter-Jubiläum: Würzburg reduziert türkische Fahnen

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Gastarbeiter-Jubiläum
 

Würzburg reduziert türkische Fahnen

Die Stadt Würzburg hat die Zahl der türkischen Fahnen in ihrer Innenstadt auf fünf verringert. Damit reagiere man auf eine Welle der Kritik „aus dem fremdenfeindlichen und rechten Milieu“, sagte Bürgermeister Georg Rosenthal (SPD)
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Türkische Flaggen in der Würzburger Innenstadt
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Oberbürgermeister Georg Rosenthal (SPD) Fotos: JF; Stadt Würzburg

WÜRZBURG. Nach heftiger Kritik hat die Stadt Würzburg die Zahl der türkischen Fahnen in ihrer Innenstadt deutlich verringert. „Diese feierliche Symbolik ist gehörig schiefgegangen. Natürlich ist die Ankunft der ersten Arbeitsmigranten aus der Türkei in der Bundesrepublik, die sich nun zum 50. Mal jährt ein sehr freudiger Anlaß, doch die äußere Geste hierzu ist leider in mehrerlei Hinsicht unverhältnismäßig“, distanzierte sich Würzburgs Oberbürgermeister Georg Rosenthal (SPD) am Freitag von der Flaggen-Aktion, von der er nach eigenen Angaben „erst zeitgleich mit vielen verwunderten Reaktionen aus der Bevölkerung“ erfahren habe. 

Mit dem „überschwenglichen Fahnenaufgebot“ sei der deutsch-türkischen Freundschaft nicht gedient, sagte Rosenthal. „Im Gegenteil: Leider kamen prompt auch Reaktionen aus einem fremdenfeindlichen und rechten Milieu, die mit Blick auf das Fahnenmeer diffuse Ängste schüren wollen.“

„Harmonischer Ausdruck von Brüderlichkeit“

Der SPD-Politiker veranlaßte nun, daß die Zahl der Flaggen auf ein überschaubares Maß – ausschließlich in der Schönbornstraße – reduziert wurde. Dort hängen nun im Wechsel jeweils fünf türkische und fünf deutsche Fahnen. Dies sei ein harmonischer Ausdruck von Brüderlichkeit und gleichzeitig eine gute Werbung für den Festakt zum Jubiläum am Sonnabend.

Wie die JUNGE FREIHEIT am Donnerstag berichtete, hatte die Stadt Würzburg eine umfangreiche Beflaggung der Stadt mit türkischen Fahnen durch die türkische Religionsbehörde Ditib und den Ausländerbeirat der Stadt genehmigt. Diese Fahnen sollten an den ersten türkischen Gastarbeiter erinnern, der vor fünfzig Jahren in die bayerische Stadt gekommen war.

Kritik hatte es unter anderem auch deshalb gegeben, weil ausschließlich der türkischen Gastarbeiter gedacht wird, obwohl der Anteil der Türken an der Würzburger Stadtbevölkerung bei nur gut einem Prozent liegt. (rg/krk)

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