HAMBURG. Hamburgs Erster Bürgermeister, Olaf Scholz (SPD), hat angekündigt, in den kommenden Wochen mehr als 137.000 Ausländer in der Stadt anzuschreiben und zur Beantragung der deutschen Staatsangehörigkeit aufzufordern. „Viele Menschen mit Migrationshintergrund haben mir gesagt, daß es für sie das Größte wäre, vom deutschen Staat zu einer Einbürgerung eingeladen zu werden“, begründete Scholz sein Vorhaben nach einem Bericht der Hamburger Abendblatt.
„Mein Wunsch wäre, daß das etwa die Hälfte macht“, sagte Scholz. Die ersten 4.000 Zuwanderer sollen demnach am 8. Dezember Post von dem SPD-Politiker erhalten. Zusätzlich soll das Thema „Einbürgerung“ in allen Hamburger Schulen Pflicht werden. So soll sichergestellt werden, daß auch jugendliche Ausländer die Einbürgerung beantragen und gegenüber ihren Verwandten rechtfertigen können, heißt es in einem Schreiben von Schulsenator Ties Rabe (SPD).
Ausgeschlossen von dem Angebot sind Zuwanderer, die bereits zu einer Straftat verurteilt worden seien. Anträge von entsprechenden Personen würden abgelehnt, versprach Scholz. Wer die deutsche Staatsangehörigkeit wolle, müsse sich zum Grundgesetz bekennen, seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten und ausreichende Deutschkenntnisse besitzen. In Hamburg haben etwa 515.000 Einwohner einen sogenannten Migrationshintergrund. 236.000 davon besitzen keine deutsche Staatsangehörigkeit. (ho)