BERLIN. Der deutsche Außenhandelsverband (BGA) hat der These widersprochen, die deutschen Exporteure würden ohne Euro nicht überleben. „Wichtig ist für uns der freie Markt, wir brauchen nicht zwingend die gleiche Währung“, sagte BGA-Präsident Anton Börner vor Vertretern des Vereins der Ausländischen Presse in Berlin.
„Wir können auch ohne Euro leben.“ Sollte die Währungsunion zerbrechen, würde Deutschland sich wahrscheinlich mit anderen EU-Ländern mit ähnlichen Strukturen verbinden, beispielsweise mit Österreich, Finnland, den Niederlanden oder Dänemark, prognostizierte Börner. Eine so entstehende harte Währung sei kein Problem, notwendig sei vor allem Stabilität: „Wir brauchen ganz dringend Ruhe auf dem Kapitalmarkt. Das ist lebenswichtig“, betonte der BGA-Chef.
Schulden Griechenlands steigen rasant an
„Gesunde Geschäfte stehen hier den Unwägbarkeiten der Finanzmärkte gegenüber.“ Auch der politische Dialog mit wichtigen Rohstoffländern wie Rußland, China und Brasilien müsse weiter intensiviert werden: „Es gilt hier Handelshemmnisse abzubauen – beziehungsweise einen besseren Marktzugang zu gewährleisten“, meinte Börner.
Unterdessen wurde bekannt, daß die EU-Kommission in ihrem Herbstgutachten von einem rasanten Anstieg der griechischen Staatsschulden ausgeht. Demnach steigt die Verschuldungsquote des südeuropäischen Landes bis 2013 auf etwa 200 Prozent der Wirtschaftsleistung, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Derzeit liegt die Quote bei 163 Prozent. Erlaubt ist nach EU-Richtlinien dabei lediglich eine Schuldenquote von 60 Prozent. (fis/ho)