BERLIN. Gewaltbereite Linksextremisten rufen in einer Broschüre zu Anschlägen gegen den Staat auf. Mit verschiedenen „Aktionsformen“ solle die linke Szene für eine „Welt ohne Schlösser und Schranken und ein besseres Leben für alle“ kämpfen. Die Vorschläge hierfür reichen von „Farbklecksen und Glasbruch über flambierte Autos bis hin zum Umlegen von Strommasten“.
Neben Anleitungen zu Sabotageakten auf Bahnstrecken finden sich in dem 80seitigen Haft mit dem Titel prisma („prima radikales info sammelsuriium militanter aktionen“) detaillierte Beschreibungen zum Bau von verschiedenen Brandsätzen, wie Molotowcocktails und „Nobelkarossentod“. Auch werden verschiedene einfache Möglichkeiten vorgestellt, um Fahrzeuge in Brand zu stecken, eine „Aktionsform“, die sich vor allem bei Linksextremisten in Berlin und Hamburg seit längerem großer Beliebtheit erfreut.
„Direkte Aktionen gegen staatliche Institutionen“
Die Macher des Heftes plädieren für „militante Aktionen“, „die gezielt, gut geplant und wohldosiert sind“. Man wolle keine Menschenleben gefährden, kein Eigentum Unbeteiligter „unnötig in Mitleidenschaft ziehen“ und keinen Terror. Linksradikale militante Praxis heiße vielmehr direkte Aktionen gegen staatliche Institutionen, rechte Strukturen, Verantwortliche für gesellschaftlichen Rassismus, Sexismus oder kapitalistische Ausbeutung.
Wer hinter der Broschüre steckt, ist bislang noch unbekannt. Eine Sprecherin des Berliner Verfassungsschutzes sagte gegenüber der JUNGEN FREIHEIT, man werte die Publikation derzeit noch aus.
Das Heft dürfte in Sicherheitskreisen für Beunruhigung sorgen. Erst vor einigen Monaten hatten die linksextremen Szenezeitschriften Interim und radikal eine Bauanleitung für eine Brandbombe aus Gaskartuschen veröffentlicht. Kurz darauf war es in Berlin zu mehreren Anschlägen mit diesen Bausätzen gekommen. (krk)