DRESDEN. Die Dresdner CDU wird in diesem Jahr nicht an der 1.-Mai-Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) teilnehmen. Hintergrund ist nach Angaben des CDU-Kreisvorsitzenden Lars Rohwer die Einladung des designierten Bundesvorsitzenden der Linkspartei, Klaus Ernst, als Hauptredner der Kundgebung.
Damit übernehme ein reiner Parteipolitiker das Wort, der kein öffentliches Amt inne habe, weder ein Regierungsamt noch ein Fraktionsamt, kritisierte Rohwer. Der DGB habe damit den überparteilichen Konsens, keinen Parteivertreter als Redner einzuladen, aufgekündigt.
„Ernst ist bekennender Marxist“
Es sei zudem unsensibel, Ernst als bekennenden Marxisten auf dem Schloßplatz unweit der Frauenkirche reden zu lassen. „Das ist gegenüber vielen Gläubigen mehr als gefühllos“, sagte der CDU-Landtagsabgeordnete. Marx habe eine Welt ohne Gott schaffen wollen. Wie die Theorie in der Praxis aussah, habe der real existierende Sozialismus in der DDR gezeigt.
„Ich habe kein Verständnis dafür, daß ein Geistes Kind von Marx nun wieder am 1. Mai eine Bühne mitten in unserer Stadt bekommt. Das hatten wir 40 Jahre lang genug“, so Rohwer. Die CDU werde jedenfalls nicht dabeistehen und Beifall klatschen. (krk)