WIEN. Die Parlamentswahl in Österreich hat den beiden rechten Parteien FPÖ und BZÖ einen deutlichen Stimmenzuwachs beschert. Laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis verbesserte die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) unter ihrem Spitzenkandidaten Heinz-Christian Strache ihr Ergebnis von vor knapp zwei Jahren um sieben auf 18 Prozent.
Das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) des Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider legte um 6,9 auf elf Prozent zu. Das endgültige Wahlergebnis wird jedoch erst am 6. Oktober nach Auswertung der Briefwahl feststehen.
Verluste für SPÖ und ÖVP
Deutliche Verluste mußten dagegen die beiden ehemaligen Regierungsparteien SPÖ und ÖVP hinnehmen. Die Sozialdemokraten verloren 5,6 Prozent und kamen auf 29,7 Prozent. Die Österreichische Volkspartei (ÖVP) büßte sogar 8,7 Prozent ein und erhielt 25,6 Prozent der Stimmen. Die Wahlen waren notwendig geworden, da die ÖVP nach zahlreichen Streitereien die Koalition mit der SPÖ aufgekündigt hatte.
Daß FPÖ und BZÖ, die zusammen auf fast 30 Prozent der Stimmen kommen, künftig politisch zusammenarbeiten werden, ist jedoch eher unwahrscheinlich. Beide Parteien sind tief zerstritten. Haider hatte 2005 die FPÖ verlassen und das Konkurrenzprojekt BZÖ gegründet.
Allerdings sagte der Kärntner Landeshauptmann laut Österreichischem Rundfunk, daß das Wahlergebnis auch der FPÖ zu denken geben sollte. „Die Wähler erwarten nun, daß wir etwas für Österreich bewegen und uns nicht mit Animositäten bekämpfen“, sagte Haider.
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