EISENACH. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen will sich in diesem Jahr verstärkt mit dem Thema Rechtsextremismus auseinandersetzen. Am 27. Januar – dem Holocaust-Gedenktag – wird das Aktionsjahr „Nächstenliebe verlangt Klarheit. Evangelische Kirche gegen Rechtsextremismus“ in Jena eröffnet.
Das gab Oberkirchenrat Christhard Wagner gestern bei einem Empfang der Landeskirche in Eisenach bekannt. Es sei beunruhigend, daß Umfragen zufolge 20 Prozent der Thüringer rechtsextreme Ansichten hätten, sagte der Bildungsdezernent.
Die Kirche habe als nach wie vor flächendeckende Organisation die Möglichkeit, meinungsbildend zu sein. Auf dem gesamten Gebiet der thüringischen Landeskirche soll es deshalb über das Jahr verteilt Aktionen gegen Rechtsextremismus geben.
Friedensgebete am 8. Mai
Am 8. Mai werden in allen Gemeinden Friedensgebete stattfinden. Es soll aus Büchern gelesen werden, die von 1933 von den Nationalsozialisten verbrannt worden waren. Damit wolle man zeigen, dass rechtsextremistische, menschenverachtende Einstellungen in der Kirche keinen Platz hätten.
Auch wolle die Kirche den Volkstrauertag im November wieder stärker kirchlich nutzen. „Wir dürfen diesen Tag nicht Rechtsextremen überlassen, die mit fragwürdigen Aufmärschen Stimmung machen“, sagte Wagner. (idea/JF)