HAMBURG. In Hamburg haben am Sonntag morgen Linksextremisten mehrere Polizisten angegriffen und verletzt. Ausgang der Auseinandersetzung war ein Streit zwischen einem 23 Jahre alten Schwarzafrikaner und seiner 18jährigen Freundin.
Eine Gruppe Besucher des linksextremen Szenetreffs „Rote Flora“, vor dem der Beziehungsstreit sich abspielte, ging dazwischen, weil sie dachte, die junge Frau werde angegriffen. Der Schwarzafrikaner flüchtete in seine Wohnung. Dort berichtete er der alarmierten Polizei, er sei mit Reizgas attackiert worden.
Zusammen mit den Beamten fuhr der 23jährige zurück zur Roten Flora. Als die Polizisten dort angekommen den mutmaßlichen Haupttäter festnahmen und zum Streifenwagen bringen wollten, wurden sie von einer größeren Gruppe aus der Roten Flora mit Flaschen und Steinen angegriffen. Die Linksextremisten gingen so brutal gegen die Polizisten vor, daß eine Polizistin verletzt und eine Scheibe des Polizeiautos zerstört wurde.
Zahlreiche Festnahmen
Dem Festgenommen gelang es dadurch, sich zu befreien und zu fliehen. Als die herbeigerufene Polizeiverstärkung am Ort des Geschehens eintraf, zogen sich die Linksextremisten in die Rote Flora zurück und verbarrikadierten sich dort.
Die Polizei reagierte massiv und zog mit zahlreichen Streifenwagen und einem Wasserwerfer vor dem linken Szenetreff auf. Insgesamt waren 370 Beamte im Einsatz. Bei der anschließenden Hausdurchsuchung wurden 13 Personen festgenommen. Ihnen wird unter anderem Landfriedensbruch vorgeworfen.
Regelmäßig Reibereien mit der Polizei
Noch am Abend demonstrierten zahlreiche Linksextremisten in Hamburg gegen das „repressive Vorgehen“ der Polizei und forderte die „sofortige Freilassung der Festgenommenen und die Einstellung aller eingeleiteten Verfahren.“
Um die Rote Flora und deren Umfeld gibt es seit Jahren regelmäßig Reibereien mit der Polizei. Für Wut bei den Linksextremisten sorgte seinerzeit vor allem, daß der damalige Innensenator Ronald Schill der Roten Flora die über Jahre hinweg von Rot-Grün gewährten Fördermittel strich.