BERLIN. Der Anteil der jugendlichen Tatverdächtigen an der Gewaltkriminalität ist deutlich gestiegen. Dies geht aus der heute veröffentlichten Polizeilichen Kriminalstatistik für das vergangene Jahr hervor. Insgesamt stieg die Zahl der Gewaltdelikte um ein Prozent, besonders bei den gefährlichen und schweren Körperverletzungen. Diese nahmen mit über 150.000 Fällen um 2,6 Prozent zu bei insgesamt knapp 220.000 registrierten Gewalttaten.
Verursacht wird dieser Anstieg vor allem durch den stark wachsenden Anteil jugendlicher Straftäter. Lag dieser im Jahr 2006 noch bei 0,7 Prozent, so hat sich dieser Wert inzwischen auf fast fünf Prozent versiebenfacht. Bei den gefährlichen und schweren Körperverletzungen hat sich der Anteil auf 6,3 Prozent mehr als verdoppelt.
Anzahl der Straftäter ohne deutsche Staatsbürgerschaft sinkt
Dennoch zieht Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) eine positive Bilanz. Als erfreulich bezeichnete der Minister, daß die Zahl der nichtdeutschen Straftäter um 2,5 Prozent auf 490.278 Tatverdächtige zurückgegangen sei. Die Ursache sah Schäuble zum einen in der Novellierung des Asyl- und Flüchtlingsrechts, „aber auch die verstärkten Integrationsbemühungen wirken sich aus“, hieß es in einer Erklärung des Innenministeriums.
Der Anteil der Tatverdächtigen mit deutscher Staatsbürgerschaft stieg um 1,4 Prozent auf rund 1,8 Millionen Fälle.