KREUZTAL. Das nach dem als Kriegsverbrecher verurteilten Industriellen Friedrich Flick benannte Gymnasium im westfälischen Kreuztal wird umbenannt.
Das beschloß gestern der Kreuztaler Stadtrat in geheimer Abstimmung mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit. Die Schule, die künftig „Städtisches Gymnasium Kreuztal“ heißen soll, war vor knapp 40 Jahren nach dem aus Kreuztal stammenden Industriellen benannt worden.
CDU-Bürgermeister erleichtert über Ergebnis
Eine Bürgerinitiative ehemaliger Schüler des Gymnasiums hatte eine Kampagne zur Umbenennung der Schule gestartet. Ihrer Ansicht nach könne der wegen Zwangsarbeit in den Nürnberger Prozessen als Kriegsverbrecher verurteilte Flick kein geeigneter Namensgeber und Vorbild für das Gymnasium sein.
Der Kreuztaler Bürgermeister, Rudolf Biermann (CDU), bedankte sich laut Siegener-Zeitung für das Ergebnis. „Ein solches Resultat hatte ich mir erträumt!“ Denn gerade durch „seine Partei“ sei ein Riß in dieser unbequemen Frage gegangen. Gegner der Umbenennung fürchten nun, daß die Flick-Stiftung die Schule künftig nicht mehr finanziell unterstützen wird.