BERLIN. Deutsche verlassen das Land so zahlreich wie zuletzt in der Nachkriegszeit. Dies geht aus dem Migrationsbericht für 2007 hervor, den das Bundesinnenministerium gestern der Öffentlichkeit vorgestellt hat.
Demnach zogen 161.000 Bundesbürger ins Ausland, ungefähr die Hälfte davon in ein anderes EU-Land. Allerdings kehrten im gleichen Jahr auch 106.000 Deutsche in ihre Heimat zurück, sodaß der effektive Bevölkerungsschwund bei rund 55.000 liegt.
Jeder vierte Ausländer ist ein Türke
Gleichzeitig ist die Zahl der Ausländer in Deutschland gestiegen. Zwar haben 475.000 von ihnen das Land verlassen, gleichzeitig sind aber 575.000 Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft hinzugezogen. Von den in Deutschland lebenden Ausländern besitzen rund 60 Prozent eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung. Vor kurzem stellte das Statistische Bundesamt einen deutlich gestiegenen Anteil der Einwanderer an der Gesamtbevölkerung fest.
Jeder vierte Ausländer in Deutschland ist ein Türke. Damit stellen Personen mit türkischer Staatsbürgerschaft die größte Ausländergruppe dar. Rund ein Drittel aller Ausländer kommt aus der Europäischen Union. Weiter gesunken ist die Zahl der Spätaussiedler. 5.792 von ihnen kamen ins Land, 2006 waren es noch 7.747.
Seit 2001 erstellt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge jährlich einen Bericht über Ein- und Auswanderungsprozesse in Deutschland.