BERLIN. Die meisten Ausländer in Deutschland lehnen es ab, sich von ihren kulturellen Wurzeln zu trennen und verstehen sich als Teil einer ethnisch vielfältigen deutschen Gesellschaft.
Das geht aus der gestern vom Familienministerium vorgestellten Sinus-Millieustudie „Lebenswelt von Migranten“ hervor, die ein differenziertes Bild von den Einwanderern in Deutschland zeichnet.
„Bei den in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund handelt es sich keineswegs um eine überwiegend einheitliche Gruppe“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Familienministerium, Hermann Kues (CDU), bei der Vorstellung der Studie.
Mehrheit hat „uneingeschränkten Integrationswillen“
Die Integrationsbereitschaft der Ausländer ist nach eigenen Angaben „sehr groß“, mehr als die Hälfte der rund 2.000 Befragten zeigt laut Studie sogar einen „uneingeschränkten Integrationswillen“. 85 Prozent äußerten die Ansicht, daß man als Einwanderer in Deutschland ohne die deutsche Sprache keinen Erfolg habe. Gleichzeitig gaben 82 Prozent an, für sie sei Deutsch die Umgangssprache im Freundes- und Bekanntenkreis.
Ein weiteres Ergebnis der Studie besagt, daß sich Einwanderer in Deutschland weniger nach der ethnischen Herkunft und ihrer sozialen Lage unterscheiden als vielmehr nach ihren Wertvorstellungen und Lebensstilen.
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