BERLIN. Der wegen seiner Zugehörigkeit in einer radikalen Antifagruppe zunächst nicht zum Schuldienst zugelassene Lehrer Michael Csaszkóczy ist durch eine erneute Zusammenarbeit mit Linksextremisten aufgefallen. In der aktuellen Ausgabe der Verbandszeitschrift antifa der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) veröffentlichte Csaszkóczy den Artikel „Schwule Nazis“.
Die DKP-Vorfeldorganisation VVN-BdA wird vom aktuellen Verfassungsschutzbericht Baden-Württemberg als linksextremistische Organisation geführt, unter anderem, weil die VVN-BdA im „Kampf gegen Rechts“ auch Straf- und Gewalttaten dulde. Zudem zeichne sich die Vereinigung nach wie vor durch ihr orthodox-kommunistisches Weltbild aus.
Csaszkóczy hatte deutschlandweit Bekanntheit erlangt, weil ihm die Übernahme als Lehrer in den Staatsdienst in Baden-Württemberg und Hessen verweigert worden war. Grund dafür war seine Mitgliedschaft in der Antifaschistische Initiative Heidelberg, für die Militanz ein legitimes Mittel zur Durchsetzung der politischen Ziele ist.
„Artikel von der Meinungsfreiheit gedeckt“
Im März vergangenen Jahres hatte der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg jedoch den ablehnenden Bescheid des Oberschulamts aufgehoben. Vorausgegangen war dem eine breite Solidaritätskampagne, deren Initiative unter anderem auf die DKP und die linksextreme Rote Hilfe zurückging. Seit September unterrichtet Csaszkóczy nun an der Realschule im baden-württembergischen Eberbach Deutsch, Geschichte und Bildende Kunst.
Inwieweit sich Csaszkóczys antifaschistische Aktivitäten und Kontakte zu linksextremen Vereinigungen mit seiner Anstellung an einer staatlichen Schule vereinbaren lassen, ist fraglich. Die Schulleiterin, Regine Sattler-Streitberg, ließ über ihre Sekretärin mitteilen, daß sie sich in der Angelegenheit nicht äußern wolle.
Das zuständige Oberschulamt bewertet Csaszkóczys publizistische Tätigkeit für das Verbandsorgan der linksextremen VVN-BdA als unproblematisch. „Das ist von der Meinungsfreiheit gedeckt“, sagte der Pressesprecher des Regierungspräsidium Karlsruhe, Konrad Weber, gegenüber der JF. Zudem gebe es keinerlei Hinweise auf eine politische Betätigung von Csaszkóczy in der Schule.