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Anglikaner nähern sich Rom an

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Der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, geistliches Oberhaupt der Kirche von England Foto: Privat

YORK. Eine Gruppe führender konservativer anglikanischer Bischöfe hat sich zu Geheimgesprächen mit der römischen Glaubenskongregation getroffen, nachdem die Staatskirche von England Frauen den Zugang zum Bischofsamt ermöglichen will. Thema der Beratungen soll die manifest gewordene massive Krise in der Anglikanischen Gemeinschaft gewesen sein sowie Überlegungen konservativer Bischöfe, sich enger an Rom zu binden.

Das berichtete die britische Wochenzeitung Sunday Telegraph der die Namen der Bischöfe bekannt sind. Das geistliche Oberhaupt der Anglikaner, der Erzbischof von Canterbury, war über die Gespräche nicht informiert worden.

Die Bischöfe drückten laut Sunday Telegraph ihr Entsetzen über den liberalen Kurs der Kirche von England aus und machten ihre Sorge über die weitere Zukunft deutlich. Wegen der „sensiblen und potentiell explosiven Natur“ der Gespräche wollten die Bischöfe anonym bleiben.

Kontroverse Diskussion der Generalsynode

Die Kirche von England will Frauen ermöglichen, Bischöfe zu werden. Das beschloß nach kontroverser Diskussion die Generalsynode in York. Bis das Beschlossene in die Praxis umgesetzt wird, könnten allerdings noch Jahre vergehen. Dennoch werden mit der Entscheidung die Gräben in der anglikanischen Weltkirche weiter vertieft, die wegen weiblicher Bischöfe und homosexueller Priester tief zerstritten ist.

1.300 konservative Geistliche der Kirche von England, der Mutterkirche der Anglikaner, hatten vor der Generalkonferenz angekündigt, die Kirche im Fall einer Zulassung von Frauen zum Bischofsamt zu verlassen. Ob die Ankündigung wahr gemacht wird, ist noch unklar.

Bereits in den neunziger Jahren waren mehrere hundert Geistliche zum Katholizismus übergetreten. Seinerzeit hatte die Kirche von England Frauen zum Priesteramt zugelassen.

Derweil mutmaßte der Chefredakteur der katholischen Zeitung Catholic Herald, Damian Thompson, die Person und der Intellekt des Papstes sowie dessen Pläne für eine liturgische Erneuerung seien für die traditionellen Anglikaner „eine mächtige Motivation“, sich der Römischen Kirche zuzuwenden.

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