BERLIN. Russische Generäle haben die Bundesregierung davor gewarnt, das militärische Engagement Deutschlands in Afghanistan auszuweiten. „Weitere Truppen werden das Problem nicht lösen, das ist unsere Erfahrung. Sie machen die Tragödie nur noch größer“, zitiert die Berliner Zeitung den früheren sowjetischen General Lew Serebrow. Deutschland solle lieber darüber nachdenken, wie man sich aus dem Land zurückziehen könne.
Der General Ruslan Auschew sagte dem Bericht zufolge, ihn erinnere die Situation, in der sich die internationale Koalition derzeit in Afghanistan befinde, fatal an die Militäroperation der Sowjetunion. „Wir waren fast ein Jahrzehnt dort, erst mit einem Bataillon, dann mit einer Division, zuletzt mit 100.000 Mann – und waren am Ende doch gezwungen, uns zurückzuziehen.“ Auschew erinnerte daran, daß die Sowjetunion am Ende 14.500 Soldaten verloren habe.
Bereits 3.500 Soldaten stationiert
Es sei gut, daß die deutschen Soldaten nicht nur mit der Maschinenpistole herumlaufen, sondern auch beim Wiederaufbau helfen. Doch nach Ansicht Auschews würde sich die Situation ändern, wenn deutsche Truppen im Süden des Landes kämpfen müßten. Dann werde es „sehr viele Opfer geben“.
In den vergangenen Wochen war mehrfach über eine Aufstockung der deutschen Truppen in Afghanistan spekuliert worden. Derzeit hat Deutschland 3.500 Soldaten in Afghanistan stationiert. Ab Sommer stellt die Bundeswehr zudem eine 250 Soldaten starke schnelle Eingreiftruppe im Norden des Landes.