WIEN. Die Wiener Volkshochschulen (VHS) haben eine besondere Form der Selbstverteidigung in ihr Programm aufgenommen. Ab April starten sechs Kurse zum israelischen Krav Maga, darunter auch spezielle Übungen zur Abwehr von Messerangriffen.
Die VHS-Kurse, die ab 49 Euro angeboten werden, vermitteln laut den VHS „Techniken zur Selbstverteidigung, zum Ausweichen und zur Abwehr von Angriffen“. Zudem sollen Teilnehmer lernen, bedrohliche Situationen frühzeitig zu erkennen und durch gezielte Methoden Auseinandersetzungen zu vermeiden.

Messergewalt eskaliert nicht nur in Wien
Mit diesem Angebot reagieren die VHS offenbar auf eine steigende Nachfrage nach persönlicher Sicherheit. Trotz des Rufs Wiens als eine der lebenswertesten Städte der Welt nimmt das Interesse an Selbstschutzkursen zu.
Wien ist aber längst nicht die einzige europäische Hauptstadt mit einem Messer-Problem: Das Berliner Landeskriminalamt (LKA) hat Zahlen zum sogenannten „Phänomenbereich Messer“ vorgelegt. Fazit: Mehr als neun Messer-Angriffe ereignen sich durchschnittlich pro Tag in der deutschen Hauptstadt. Bei bestimmten Tatverdächtigen und Deliktarten sind klare Anstiege zu verzeichnen.
Es wiederholt sich mehrmals täglich – entweder wird mit den Waffen gedroht oder es kommt zum gezielten Zustechen. Laut Statistik wurden im Jahr 2024 insgesamt 3.412 Straftaten registriert, bei denen ein Messer zum Einsatz kam. Knapp mehr als die Hälfte aller Taten ereignete sich auf öffentlichen Straßen und Plätzen. (rr)