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Alaska: Nach der Trump-und-Putin-Show: „Kein Deal, bis es einen Deal gibt“

Alaska: Nach der Trump-und-Putin-Show: „Kein Deal, bis es einen Deal gibt“

Alaska: Nach der Trump-und-Putin-Show: „Kein Deal, bis es einen Deal gibt“

Der Gipfel in Alaska lässt viele Fragen offen. Klar scheint nur, daß Putin zurück auf der großen Weltbühne ist. Foto: picture alliance / newscom | Kremlin
Der Gipfel in Alaska lässt viele Fragen offen. Klar scheint nur, daß Putin zurück auf der großen Weltbühne ist. Foto: picture alliance / newscom | Kremlin
Der Gipfel in Alaska lässt viele Fragen offen. Klar scheint nur, daß Putin zurück auf der großen Weltbühne ist. Foto: picture alliance / newscom | Kremlin
Alaska
 

Nach der Trump-und-Putin-Show: „Kein Deal, bis es einen Deal gibt“

Trump bewertet sein Treffen mit Putin in Alaska mit „zehn von zehn Punkten“. Konkrete Ergebnisse lieferte es aber nicht. Vieles bleibt nun am ukrainischen Präsidenten Selenskyj liegen.
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ANCHORAGE. Mit großem Pomp, roten Teppichen und demonstrativer Herzlichkeit haben sich US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin in Alaska getroffen. Erwartet worden war ein Durchbruch im Ukraine-Krieg, den Trump seit Monaten als sein zentrales außenpolitisches Projekt angekündigt hatte. Herausgekommen ist jedoch nur ein nebulöses Bekenntnis zu „Fortschritten“, ohne daß die beiden Machthaber konkrete Vereinbarungen vorweisen konnten.

Trump stellte nach den stundenlangen Gesprächen klar, daß ein möglicher Durchbruch nun in erster Linie vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj abhänge. „Jetzt hängt es wirklich von Präsident Selenskyj ab, ob dies gelingt“, sagte er gegenüber dem Sender Fox News. Zwar müßten auch die europäischen Staaten eine aktivere Rolle spielen, so Trump, doch liege die Hauptverantwortung bei Selenskyj.

Gleichzeitig bewertete Trump das Treffen auffallend positiv. Auf dem Luftwaffenstützpunkt Elmendorf-Richardson erklärte er, man habe in vielen Fragen Übereinstimmung erzielt, in anderen gebe es weiter Differenzen. „Es gibt keinen Deal, bis es einen Deal gibt“, schränkte er ein – fügte aber auf die Frage nach seiner Bewertung des Gipfels hinzu: „Zehn von zehn möglichen Punkten.“

Trump klatschte Putin Beifall

Putin wiederum sprach von einer „Übereinkunft“ in Bezug auf die Ukraine, blieb aber konkrete Details ebenso schuldig wie sein amerikanischer Gesprächspartner. Beide Seiten verwiesen lediglich darauf, daß weitere Gespräche folgen müßten. Trump kündigte an, zeitnah Kontakt mit Selenskyj sowie mit europäischen Regierungschefs aufzunehmen, um die Ergebnisse aus Anchorage mit ihnen zu besprechen.

Auffällig war vor allem der Ton der Begegnung. Trump empfing den Kremlchef auf dem Rollfeld, klatschte Beifall, schüttelte ihm lange die Hand und bat ihn sogar in die schwergepanzerte Präsidentenlimousine – ein Signal der persönlichen Nähe, das Beobachter als einmalig in der Geschichte amerikanisch-russischer Gipfel bezeichneten. Während über den Köpfen der beiden Staatsführer amerikanische Tarnkappenbomber und Abfangjäger kreisten, redeten Trump und Putin wie alte Freunde. Der Russe scherzte gar: „Das nächste Mal in Moskau.“

Kritiker warnen vor „Legitimierung von Kriegsverbrechen“

Diese Bilder lösten in Washington harsche Kritik aus. Demokraten warfen Trump vor, Putin durch die medienwirksame Inszenierung zu hofieren, ohne Gegenleistungen zu verlangen. Senator Chris Murphy sprach gar von einer „Legitimierung von Kriegsverbrechen“, da Putin trotz internationalem Haftbefehl wie ein Ehrengast behandelt worden sei.

Inhaltlich blieb vieles vage. Während Trump erklärte, es seien „viele Punkte“ abgestimmt worden, aber eben nicht alle, sprach Putin von einem „Verständnis“ und verwies auf die Notwendigkeit, die „Ursachen des Konflikts“ zu beseitigen – ein Codewort für alte russische Forderungen nach Rücknahme der Nato-Osterweiterung und Neutralisierung der Ukraine. Bedingungen, die im Westen als unannehmbar gelten.

Trump wiederum ließ erkennen, daß er territoriale Zugeständnisse Kiews nicht ausschließt. Zwar betonte er, daß die Ukraine selbst darüber entscheiden müsse, deutete aber an, daß ein dauerhafter Frieden ohne Gebietsveränderungen schwer denkbar sei. Auch über mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine sprach er, jedoch „nicht in Form einer Nato-Mitgliedschaft“.

(rr)

Der Gipfel in Alaska lässt viele Fragen offen. Klar scheint nur, daß Putin zurück auf der großen Weltbühne ist. Foto: picture alliance / newscom | Kremlin
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