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Hans-Peter Hörner, Bildungs-Blog

Pipeline-Sprengung: Mutmaßlicher Nord-Stream-Saboteur bleibt in Italien

Pipeline-Sprengung: Mutmaßlicher Nord-Stream-Saboteur bleibt in Italien

Pipeline-Sprengung: Mutmaßlicher Nord-Stream-Saboteur bleibt in Italien

Blubberblasen in der Ostsee nach der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines.
Blubberblasen in der Ostsee nach der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines.
Die Szene in der Ostsee nach der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Uncredited
Pipeline-Sprengung
 

Mutmaßlicher Nord-Stream-Saboteur bleibt in Italien

Der mutmaßliche Drahtzieher der Nord-Stream-Sprengung wird vorerst nicht an Deutschland ausgeliefert. Ein italienisches Gericht wirft der Justiz schwerwiegende Verfahrensmängel vor.
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ROM. Das italienische Berufungsgericht hat die Auslieferung von Serhij K. an die deutsche Justiz blockiert. K gilt als Drahtzieher der Nord-Stream-Sprengung. Das höchstinstanzliche Zivilgericht des Landes gab damit dem Anwalt des Ukrainers recht, wonach bei dessen Festnahme Ende August (JF berichtete) ein Recht auf ein faires Verfahren verletzt worden sei, berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch nachmittag.

Konkret warf der Anwalt den Behörden vor, das Recht des 49jährigen Ukrainers auf ein faires Verfahren verletzt zu haben. So hätten die italienischen Staatsanwälte seinen Fall fälschlicherweise unter Terrorismusverdacht eingeordnet, was aber nicht den Vorwürfen der Bundesanwaltschaft entspreche. Auch habe Serhij K. die deutschen Akten nicht vollständig einsehen können und einen „völlig ungeeigneten“ Übersetzer zugeteilt bekommen. Nun muß das zuständige Gericht in Bologna den Fall neu verhandeln.

Ein weiterer mutmaßlicher Nord-Stream-Saboteur ist in Polen

Die Bundesanwaltschaft wirft dem Ukrainer „verfassungsfeindliche Sabotage“ und die Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion vor. Ende August war er auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls in Italien festgenommen worden. Seitdem befindet er sich in einem Hochsicherheitsgefängnis.

Im September 2022 hatten unbekannte Täter die deutsch-russischen Gasleitungen gesprengt. Die Explosionen wurden in der Nähe der dänischen Ostseeinsel Bornholm registriert, später entdeckten Ermittler vier Lecks an drei der insgesamt vier Pipelinestränge. Kiew bestreitet, Nord Stream sabotiert zu haben. K. soll sich an Bord des Schiffes „Andromeda“ befunden haben, von dem aus die Trassen gesprengt worden sein sollen.

Über die Auslieferung eines anderen ukrainischen Verdächtigen, Wolodymyr Sch., entscheidet ein polnisches Gericht am kommenden Freitag. Ministerpräsident Donald Tusk hatte sich bereits gegen seine Auslieferung ausgesprochen. „Es liegt sicherlich nicht im Interesse Polens und im Interesse eines Gefühls von Anstand und Gerechtigkeit, diesen Bürger anzuklagen oder an einen anderen Staat auszuliefern“, sagte er bei einem Staatsbesuch in Italien. (kuk)

Die Szene in der Ostsee nach der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Uncredited
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