WASHINGTON. Die Zusammenkunft von US-Präsident Donald Trump mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj und europäischen Regierungschefs, darunter Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), hat Hoffnung auf Frieden in der Ukraine geweckt. Trump sagte zunächst über sein Treffen mit dem russischen Präsidenten am Wochenende in Alaska: „Wladimir Putin will diesen Krieg beenden.“
Allerdings erklärte der US-Präsident nicht, welche Bedingungen es dafür geben könnte. Er versprühte dafür demonstrativ gute Laune. Auf die Frage, was er den unter dem seit dreieinhalb Jahren andauernden Krieg leidenden Ukrainern sagen möchte, antwortete er: „Ich liebe die Ukrainer. Aber ich liebe auch die Russen. Ich liebe sie alle.“
Nach den Gesprächen im Weißen Haus schrieb er auf seiner Plattform Truth Social: „Am Ende des Treffens habe ich Präsident Putin angerufen und mit den Vorbereitungen für ein Treffen zwischen Präsident Putin und Präsident Selenskyj an einem noch zu bestimmenden Ort begonnen. Nach diesem Treffen wird es ein Trilateral-Treffen geben, an dem die beiden Präsidenten und ich teilnehmen werden.“
Merz bestätigt geplantes Treffen von Putin und Selenskyj
Es ist ein gutes Treffen mit Präsident Trump, Präsident Selenskyj und unseren europäischen Partnern heute in Washington, aber die nächsten Schritte werden komplizierter.
Wir müssen Druck auf Russland ausüben. Vor weiteren Gesprächen muss es einen Waffenstillstand geben. pic.twitter.com/UUFV3RjB9J
— Bundeskanzler Friedrich Merz (@bundeskanzler) August 18, 2025
Wenige Minuten später bestätigte dies auch Merz, ohne allerdings Trump als Teilnehmer zu erwähnen. Auf einer Pressekonferenz nach dem Ende der Gespräche sagte der Bundeskanzler, der ukrainische und der russische Präsident wollten sich binnen zwei Wochen treffen. Zugleich betonte Merz, es könne zunächst keine Gebietsabtretungen der Ukraine an Rußland geben. Die gegenwärtigen Forderungen Putins seien so, als würden die USA die Fläche Floridas abgeben würden. Eine solche Entscheidung könne nur die Ukraine alleine treffen.
Merz zog ein positives Fazit: „Meine Erwartungen sind eigentlich nicht nur getroffen, sondern übertroffen worden.“ Vor Verhandlungen müsse es zu einer Waffenruhe kommen, mahnte er gleichzeitig.
Der Kanzler freute sich zudem, daß die USA grundsätzlich bereit seien, der Ukraine Sicherheitsgarantien zuzugestehen: „Wir haben sehr nachdrücklich die Ankündigung von Präsident Trump begrüßt, der Ukraine Sicherheitsgarantien zu geben. Diese Sicherheitsgarantien haben eine sehr lange und intensive Diskussion erfordert. Am Ende steht, daß die Vereinigten Staaten von Amerika bereit sind, Sicherheitsgarantien zu geben und dies auch mit den Europäern zusammen zu koordinieren.“
US-Außenminister Marco Rubio bestätigte, daß man noch in dieser Woche die Ausarbeitung für Sicherheitsgarantien beginnen werde. Er wolle die Arbeit mit Vertretern der „Koalition der Willigen“, zu der auch Deutschland gehört, und der Nato koordinieren.
Selenskyj: „Wir sind bereit“
Zuvor hatten sich Selenskyj und Trump einig, harmonisch und strahlend gezeigt, während die europäischen Staatschefs zunächst in einem Nebenzimmer warteten. Der ukrainische Präsident betonte, er wolle ein Treffen zu dritt – mit Trump und Putin.
Später sagte Selenskyj, es gebe konkrete Pläne für ein Treffen mit Putin. Rußland schlage vor, daß sich die beiden Präsidenten zunächst zu zweit und erst danach mit Trump treffen. Selenskyj signalisierte gegenüber den Reportern vor dem Weißen Haus Einverständnis für den russischen Vorschlag: „Wir sind bereit.“ Dies sei der einzige Weg, um diese „komplizierten und schmerzhaften Fragen“ zu lösen.
Der ukrainische Präsident ergänzte: „Ich finde, daß wir uns ohne irgendwelche Vorbedingungen treffen und darüber nachdenken müssen, wie dieser Weg zur Beendigung des Krieges weitergehen könnte.“ Einen Termin gebe es allerdings noch nicht. (fh)