PARIS. Der französische Präsident Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte haben im US-Bundesstaat Delaware eine Verleumdungsklage gegen die rechte US-Influencerin Candace Owens eingereicht. Im Zentrum der Klage steht Owens‘ Behauptung, Brigitte Macron sei als Mann geboren worden.

In den Gerichtsdokumenten, die mehrere US-Medien zitierten, heißt es, Owens habe im März 2024 begonnen, diese These auf X und auf ihrem Youtube-Kanal zu verbreiten, da sie gewußt habe, „daß der Schockwert ihre Sichtbarkeit erhöhen werde“. Owens bestätigte währenddessen, daß sie sich gegen die Klage wehren werde.

Die Macrons werfen der amerikanischen Kommentatorin vor, mit ihrer These gezielt Geld zu verdienen. Auf mehrfaches Gesuch der Macrons, die Behauptung zu entfernen, habe Owens lediglich weitere Unwahrheiten veröffentlicht. So habe sie etwa behauptet, Brigitte und Emmanuel Macron seien miteinander verwandt und daß der Politiker mit Hilfe eines CIA-Programms Frankreichs Präsident geworden sei.

Macron will in Berufung gehen

Diese Behauptungen seien Teil einer „globalen Erniedrigungskampagne“, die „invasiv, entmenschlichend und zutiefst unfair“ sei. Der Schriftsatz umfaßt insgesamt 22 Anklagepunkte.

Das Ehepaar war bereits in Frankreich gegen ähnliche Theorien gerichtlich vorgegangen. Vor zwei Wochen hatte ein Gericht zwei Frauen freigesprochen, die behauptet hatten, Brigittes Bruder, der 1994 verstorbene Jean-Michel Trogneux, habe sich in Wahrheit einer Geschlechtsumwandlung unterzogen und lebe seitdem als Brigitte weiter.

Tatsächlich hatte Owens in ihren Videos die Behauptungen der beiden Französinnen aufgegriffen. Der französische Präsident hat das Urteil beim Kassationsgericht angefochten, das für die Prüfung möglicher Verfahrensfehler zuständig ist. (lb)