BERLIN/VILNIUS. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat der Aufstellung der ersten dauerhaften Stationierung von Bundeswehrsoldaten im Ausland beigewohnt. Bis Ende 2027 sollen etwa 5.000 Soldaten in Litauen stationiert werden, berichtete CNN. Dort sollen sie das Baltikum – das an das russische Oblast Kaliningrad grenzt – dauerhaft militärisch sichern.
Merz äußerte während der Eröffnungszeremonie, daß „die Sicherheit des Baltikums auch unsere Sicherheit“ sei. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) betonte, Deutschland nehme „seine Verantwortung ernst. Wir stehen zu unserem Wort und wir stehen zu unseren Freunden“. Der litauische Präsident Gitanas Nausėda sprach von einem „Tag des Vertrauens, der Verantwortung und des Handelns“.
Insgesamt drei gepanzerte Kampftruppenbataillone werden stationiert – zwei zuvor in Deutschland stationierte Heeresbataillone sowie ein litauisches Bataillon, das bereits seit 2017 unter deutschem Kommando steht. Die Truppen sind in den Orten Rukla und Rudninkai aufgestellt.
Merz will mehr in die Bundeswehr investieren
Die Eröffnungszeremonie wurde von litauischen Bürgern besucht, teilweise übertrugen Fernsehsender die Veranstaltung live. Militärhubschrauber überflogen und überwachten das Stadtzentrum von Vilnius, in dem der Festakt stattfand.
Neben der Auslandsstationierung werde das deutsche Militär auch „massiv in die eigenen Truppen investieren“, kündigte Merz an. Gemeinsam mit Deutschlands Partnern sei man „entschlossen, das Bündnisgebiet gegen jede Aggression zu verteidigen“, ergänzte der Bundeskanzler auf X.
In Lithuania we are taking the defence of NATO’s eastern flank into our own hands:
Together, Lithuanians and Germans show that we are ready to defend Europe’s freedom against any aggressor.
Germany stands by its responsibility. Today. Tomorrow. For as long as it takes. pic.twitter.com/mceeVAj0d7— Bundeskanzler Friedrich Merz (@bundeskanzler) May 22, 2025
Ein derartiges Bündnis war bereits vor der Eskalation des Ukraine-Krieges am 24. Februar 2022 debattiert worden. Wenige Wochen vor dem Einmarsch russischer Truppen hatte der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dem damaligen US-Präsidenten Joe Biden versprochen, die deutsche Truppenpräsenz im Baltikum zu erhöhen. Nach dem Kriegsausbruch fiel die Entscheidung, dort dauerhaft Bundeswehr-Truppen zu stationieren. (lb)