WASHINGTON. Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal 2025 überraschend leicht geschrumpft. Grund dafür war vor allem ein deutlicher Anstieg von Importen, mit denen Unternehmen und Verbraucher steigenden Kosten zuvorzukommen versuchten. Wie das US-Handelsministerium mitteilte, sank das Bruttoinlandsprodukt in den ersten drei Monaten 2025 um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Im vierten Quartal 2024 wuchs die US-Wirtschaft noch um 2,4 Prozent.

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters sei das Verbrauchervertrauen so niedrig wie seit fünf Jahren nicht mehr. Zudem habe sich die Stimmung in der Wirtschaft verschlechtert. Große Unternehmen wie der Autohersteller „General Motors“ und die Fluggesellschaft „Jet Blue“ hatten davor gewarnt, daß die ungewissen Folgen des Handelskriegs eine Vorhersage der künftigen Geschäftsentwicklung unmöglich machten.
Trump wehrt sich gegen Schuldzuweisungen
Der Vorsitzende der Demokratischen Partei, Ken Martin, empörte sich auf X über Trump: „Donald Trump hat unser Land in den Abgrund gestürzt. Er zündet persönlich eine Wirtschaftskrise an und wird dabei von Feiglingen im Kabinett und im Kongreß gestützt. Verlassen Sie sich nicht nur auf mein Wort – Finanzexperten sagen, daß unser Land im besten Fall in eine Rezession gerät.“
Donald Trump has driven our country off the cliff. He’s personally igniting an economic crisis and being enabled by cowards in the Cabinet and Congress.
Don’t just take my word for it—financial experts are saying the best case for our country is a recession.
— Ken Martin (@kenmartin73) April 30, 2025
Trump selbst schob die Schuld auf die Vorgängerregierung unter Joe Biden und rief zu Geduld auf, bis die Wirtschaft angekurbelt werde. „Das wird eine Weile dauern und hat nichts mit Zöllen zu tun, nur damit, daß er (Joe Biden) uns schlechte Zahlen hinterlassen hat, aber wenn der Boom beginnt, wird er wie kein anderer sein. SEID GEDULDIG!!!“
Fachleute aus der Wirtschaft, die Reuters befragte, bewerteten den Wirtschaftsrückgang unterschiedlich. Einige sehen darin lediglich eine temporäre Abschwächung, andere warnen vor einer möglichen Rezession. Offen bleibt auch noch, ob die US-Notenbank reagiert und die Zinssätze senken wird. Dies könnte den Konsum wieder anregen und Investitionen erleichtern. Trumps Wahlsieg im November beruhte unter anderem auf dem Vertrauen der Wähler, sich um ihre wirtschaftlichen Sorgen zu kümmern – insbesondere in Bezug auf Inflation und Kaufkraft. (rsz)