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Parlamentswahl in Frankreich: Wo der Rassemblement National gewählt wurde – und wo nicht

Parlamentswahl in Frankreich: Wo der Rassemblement National gewählt wurde – und wo nicht

Parlamentswahl in Frankreich: Wo der Rassemblement National gewählt wurde – und wo nicht

Zerknüllte Wahlwerbung verschiedener französischer Parteien vor einer Landkarte – der Rassemblement National verlor am Sonntag viele Wahlbezirke und Départements an die Konkurrenz
Zerknüllte Wahlwerbung verschiedener französischer Parteien vor einer Landkarte – der Rassemblement National verlor am Sonntag viele Wahlbezirke und Départements an die Konkurrenz
Zerknüllte Wahlwerbung verschiedener französischer Parteien vor einer Landkarte – der Rassemblement National verlor am Sonntag viele Wahlbezirke Foto: picture alliance / Hans Lucas | Marie Julliard
Parlamentswahl in Frankreich
 

Wo der Rassemblement National gewählt wurde – und wo nicht

Vor einer Woche eroberte der Rassemblement National noch fast den gesamten ländlichen Raum Frankreichs, nun muß er eine herbe Niederlage einstecken. Doch wo büßte er besonders ein – und in welchen Gegenden konnte er seine Wähler halten?
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Wer mit Blick auf unser Nachbarland tatsächlich auf einen Ministerpräsidenten Bardella gehofft hatte, blickte vergangenen Abend vermutlich etwas griesgrämig auf die ersten Hochrechnungen. Zwar errang der Rassemblement National (RN) mit 37 Prozent der Stimmen den ersten Platz – in der Nationalversammlung wird er allerdings deutlich weniger Abgeordnete stellen als das linke Parteibündnis Nouveau Front populaire (NFP) und das Ensemble-Bündnis des regierenden Präsidenten Emmanuel Macron.

Während der NFP insgesamt 182 eroberte und damit das Parlament dominiert, landete Ensemble mit 168 Sitzen auf Platz zwei. Der RN erreichte, zusammen mit seinen Verbündeten der eigens für die Parlamentswahl gegründeten Union de l’extrême droite, gerade einmal 143 Sitze. Die gemäßigt konservativen Les Républicains erreichten 5,4 Prozent und belegen 38 Sitze.

Das allgemeine Wahlergebnis und der prozentuale Anteil der Sitze nach Parteien
Das allgemeine Wahlergebnis und der prozentuale Anteil der Sitze nach Parteien Grafik: JF

Das wird auch mit einem Blick auf eine Landkarte Frankreichs deutlich. Während der RN in der ersten Runde die Mehrheit aller ländlichen Gebiete eroberte, fiel er am Sonntag auf seine Kernprovinzen zurück. Vor allem im Südosten Frankreichs, in den Gegenden rund um die Städte Nizza, Toulon, Marseille, Avignon, Nîmes, Carcassonne und Perpignan, dominierte die Partei. Diese sehr wohlhabenden Gebiete wählen allerdings auch traditionell eher rechts.

Im Süden und Norden hält sich der RN

Auch in mehreren Départements der Alpen und der Provence, wie dem Hautes-Alpes, dem Alpes-Maritimes und dem Drôme, lag der RN klar vorne. Etwas weiter nördlich, etwa in den Départements Isère, Saône-et-Loire und Côte-d’Or, verlor er hingegen einen Großteil der Wahlbezirke an das Linksbündnis und die gemäßigt konservativen Les Républicains.

Besonders im Westen des Landes erlitt der RN im zweiten Wahlgang eine empfindliche Niederlage. War ein großer Teil der Wahlbezirke, die zwischen Paris und den Atlantikregionen Normandie, Bretagne und Nouvelle-Aquitaine liegen, im ersten Wahlgang noch an die Le-Pen-Partei gefallen, verlor sie im zweiten Wahlgang beinahe den gesamten Landesteil. Besonders die Macron-Parteiallianz Ensemble fuhr in diesen Regionen Wahlsiege ein. Teilweise konnte aber auch das Linksbündnis NFP Gebiete dazugewinnen.

In Nordfrankreich, in der Gegend rund um die Stadt Arras, konnte der RN viele seiner Stammgebiete halten. Im Département Nord verlor er die Wahlbezirke westlich von Lille, die an Macron fielen. Im Département Somme gewann der NFP einen Bezirk dazu. In den Départements Oise und Aisne dominierte der RN weiterhin. In Marne, berühmt für seine Champagner-Anbaugebiete, fielen fast alle Wahlbezirke an Macron und das Linksbündnis. Im ersten Wahlgang hatte der RN noch das gesamte Département erobert.

Zerknüllte Wahlwerbung verschiedener französischer Parteien vor einer Landkarte – der Rassemblement National verlor am Sonntag viele Wahlbezirke Foto: picture alliance / Hans Lucas | Marie Julliard
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