VALLETTA. Allein von Januar bis Junihben mehr als eine halbe Million Ausländer einen Asylantrag innerhalb der gesamten Europäischen Union sowie Norwegen und der Schweiz gestellt. 124.000 davon in Deutschland, wie die zuständige EU-Agentur in Malta am Montag mitteilte. Das entspricht rund einem Viertel aller Asylanträge.
Die Zahl ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum jedoch um etwa ein Fünftel zurück. In Italien stieg die Zahl der Anträge um rund ein Drittel. Dort wurden genau wie in Spanien 17 Prozent aller Schutzgesuche gestellt. Knapp dahinter folgt Frankreich. Dort gingen mehr als 77.000 neue Asylanträge ein.
Migranten stammen meist aus Syrien und Afghanistan
Am häufigsten stammten die mehr als eine halbe Million Migranten aus Syrien. Ihr Anteil stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent auf insgesamt 71.000 Asylantragsteller. Asylbewerber aus Afghanistan stellten zwar ein Fünftel weniger Anträge, es blieb jedoch das zweithäufigste Herkunftsland mit 45.000 Asylbegehren-
Besonders stark gestiegen ist die Zahl der Schutzgesuche von Einwanderern, die mit Booten nach Europa gelangten, vor allem an die Küsten der Kanaren. Malier und Senegalesen stellen mit 9.600 beziehungsweise 7.500 Anträgen im ersten Halbjahr 2024 dreimal so viele Begehren wie von Januar bis Juni 2023.
Ukraine-Flüchtlinge bittet oft in Frankreich um Schutz
Spanien war indes häufig das Ziel von Einwanderern aus Lateinamerika, darunter Venezolaner, Kolumbianer und Peruaner. Die Hälfte der Flüchtlinge aus der Ukraine stellte ihre Asylanträge indes in Frankreich, ein Fünftel in Polen.
Die Anerkennungsquote für alle in der EU, Norwegen und der Schweiz eingegangen Asylanträge lag im ersten Halbjahr bei 46 Prozent. Besonders hoch ist diese bei Syrern mit 92 Prozent. Den Flüchtlingsstatus erhielt jedoch weniger als ein Drittel von ihnen. Deutschland gewährte diesen in der Regel in einem von neun Fällen.
Die Zahl der Asylanträge ist in der zweiten Jahreshälfte in der Regel höher als in der erste. Die EU rechnet deshalb mit mehr als einer Million Schutzgesuche bis Ende des Jahres. (zit)