Die bisher vertraulichen Gerichtsdokumente zum Pädophilen Sexring-Betreiber Jeffrey Epstein wurden am Mittwoch veröffentlicht. Das über 900 Seiten lange Dokument enthält die Befragung von Opfern des Sexualstraftäters und seiner zu 20 Jahren Haft verurteilten Komplizin Ghislaine Maxwell.
In den Dokumenten wird nur der bereits verstorbene Epstein belastet. Wie erwartet, tauchen jedoch prominente Namen auf, darunter die ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und Bill Clinton sowie Prinz Andrew aus dem britischen Königshaus.
Zeugin: „Epstein sagte, daß Clinton sie jung mag“
Trump, der erneut als Präsident kandidiert, wird nur beiläufig erwähnt. Als Epsteins Flug einen Zwischenstopp in Atlantic City, New Jersey, einlegte, bemerkte er demnach: „Großartig, wir werden Trump anrufen.“
Die Erwähnung von Clinton fällt weniger harmlos aus. Der Name des ehemaligen Präsidenten taucht über 50mal in den Dokumenten auf. Während einer eidesstattlichen Erklärung 2016 zu der Beziehung der zwei Männer sagte Epstein-Opfer Johanna Sjoberg: „Er sagte einmal, daß Clinton sie jung mag, und meinte damit die Mädchen.“
Testimony from one witness:
Q: „Did Jeffrey ever talk to you about Bill Clinton?“
A: „He said one time that Clinton likes them young, referring to girls.“
— Techno Fog (@Techno_Fog) January 3, 2024
Unfreiwilliger Sex mit einem Prinzen
Sjoberg selbst sei von Maxwell und Epstein zu Massagen inklusive „Sexsachen“ gedrängt worden, habe allerdings weder Trump noch Clinton jemals auf der „Pedophile Island“ – Epsteins Privatinsel in der Karibik – gesehen. Jedoch soll der britische Prinz Andrew dort Gast gewesen sein – „er legte seine Hand auf meine Brust“, berichtete Sjoberg. Eine weitere Zeugin, Virginia Giuffre, sagte vor Gericht aus, sie sei zu Sex mit dem britischen Prinzen gezwungen worden.
Nur wenige Namen wurden bisher nicht veröffentlicht. Dabei soll es sich hauptsächlich um damals minderjährige Opfer handeln. Weitere bekannte Personen, die die Insel besucht haben sollen, sind der Milliardär Thomas Pritzker, Pop-Star Michael Jackson, Hedgefonds-Manager Glenn Dubin und Magier David Copperfield.
Sexring-Betreiber Epstein selbst starb im August 2019 während der Vorbereitungen für den Prozeß in seiner Zelle. Im offiziellen Obduktionsbericht heißt es, er habe Suizid begangen. Der Pathologe Michael Baden widersprach jedoch dieser Schlußfolgerung. Die Obduktion würde vielmehr auf fremdverschuldete Strangulation hinweisen.