BURLINGTON. Schülerproteste gegen den sogenannten Pride Month, in dem sich sexuelle Minderheiten zur Schau stellen, haben für Empörung in der Stadt Burlington im US-Bundesstaat Massachusetts gesorgt. „Ich war sehr bestürzt, ich habe deswegen keinen Schlaf gefunden. Es hat mich zutiefst schockiert“, sagte Stadtratsmitglied Michael Espejo laut CBS News während einer Sitzung am Montag.
Hintergrund sind Ereignisse, die sich bereits am 2. Juni an der Marshall Simonds Middle School zugetragen haben sollen. Demnach weigerten sich einige Schüler, Regenbogenkleidung anläßlich des Pride Month zu tragen. Stattdessen erschienen sie in roter, blauer und weißer Kleidung, was die Farben der US-Flagge sind. Zudem skandierten sie laut der Vize-Vorsitzenden der Burlington Equity Coalition, Nancy Bonassera: „Meine Pronomen sind USA.“ Das ist eine Anspielung auf die in der LGBTQ-Gemeinschaft frei gewählten Pronomen, wenn beispielsweise Männer sich als Frauen betrachten.
Schulausschuß lehnt Strafen für Anti-Pride-Aktion ab
Die Equity Coalition forderte deswegen Konsequenzen. Bonassera führte aus: „Wir glauben, daß sich diese Vorfälle ohne direkte und konkrete Maßnahmen wiederholen und verschärfen werden.“ Deshalb solle der Bezirk eine Stelle für Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration neu besetzen. Diese sei seit einem Jahr vakant.
Der Vorsitzende des Stadtausschusses, Michael Runyan, betonte, das Gremium nehme die Angelegenheit sehr ernst. Über das weitere Vorgehen werde in den kommenden Wochen beraten.
Die Vorsitzende des örtlichen Schulausschusses, Martha Simon, distanzierte sich zwar von den Vorfällen rund um den Protest gegen die Regebogenkleidung. Zugleich lehnte sie Disziplinarmaßnahmen gegen die Schüler ab. Bei diesen handele es sich lediglich um Achtkläßler. (ag)