BERLIN. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ist nach seiner Kritik am ukrainischen Strommix zurückgerudert. „Die Ukraine wird an der Atomkraft festhalten. Das ist völlig klar – und das ist auch in Ordnung, solange die Dinger sicher laufen. Sie sind ja gebaut“, sagte Habeck der Welt.
Dennoch wolle die Regierung in Kiew nach Aussagen des Wirtschaftsministers „perspektivisch“ 50 Prozent ihres Stroms aus „erneuerbaren Energien“ gewinnen, da diese „sicherer und unabhängiger“ seien. Habeck hatte während seines Ukraine-Besuchs geäußert, die Energiepolitik sei „das eigentliche Problem“ des Landes.
Habeck pocht auf Windenergie
Über „90 Prozent des Stroms der Ukraine“ kämen nämlich aus „Kohle-, Gas- und Atomkraftanlagen“, hatte der Bundeswirtschaftsminister gegenüber dem ZDF-„heute journal“ betont. Da diese aufgrund des Krieges nicht sicher seien, müßten „dezentrale Systeme“ aufgebaut werden. „Und dezentrale Systeme übersetzen die hier selber mit Biomasse.“
Auch Photovoltaikanlagen und Windenergie sollten in der Ukraine verstärkt zum Einsatz kommen, äußerte Habeck. Es handele sich schließlich um ein „sonnenreiches Agrarland“. Um diesen Wandel zu bewerkstelligen, werde die Bundesregierung eine „Investitionsgarantie“ an deutsche Firmen vergeben. Ob die veränderte Beurteilung der ukrainischen Energieversorgung die Investitionspolitik Deutschlands verändern wird, gab der Grünen-Politiker nicht bekannt. (lb)