LAUSANNE/PARIS. Die schweren Migrantenkrawalle in Frankreich haben in der Nacht zum Sonntag auch auf die Schweiz übergegriffen. In Lausanne randalierten etwa hundert Jugendliche und versuchten Geschäfte zu plündern. Die Polizei nahm sieben Randalierer fest, darunter sechs minderjährige. „Mehrmals mußten die Polizisten die vermummten, aggressiven Jugendlichen, die sie mit Pflastersteinen und einem Molotowcocktail bewarfen, auseinandertreiben“, teilten die Sicherheitskräfte mit.
The riots in France has reportedly now spread to Switzerland and Belgium
● Rioters damaged a car in the center of Brussels 🇧🇪 and in Lausanne. Switzerland🇨🇭, shops were looted and there were clashes between rioters and police. pic.twitter.com/ScupBLSOym
— Megh Updates 🚨™ (@MeghUpdates) July 2, 2023
Auch Frankreich kam es in der fünften Nacht in Folge zu heftigen Ausschreitungen. Schwerpunkte waren Paris, Marseille und Lyon. Insgesamt nahm die Polizei 719 Menschen fest. 577 Fahrzeuge und 74 Gebäude wurden laut dem Innenministerium in Brand gesetzt und 871 weitere Feuer auf den Straßen gezählt. Mindestens 45 Polizisten wurden verletzt. In Paris räumte die Polizei den Champs Élysées und setzte dabei auch Tränengas ein.
Un militant #GiletJaune est interpelé sur les #ChampsElysées pour « incitation à l’émeute » alors que la situation était calme. #Emeutes pic.twitter.com/BdxMIrqjy1
— IRNA Français (@Irnafrench) July 2, 2023
Panzerabwehrwaffen im Einsatz?
Insgesamt waren rund 45.000 Sicherheitskräfte im Einsatz. Über Plünderungen gab es Berichte aus dem gesamten Land. Dutztende Rathäuser und Polizeistationen wurden seit Beginn der Ausschreitungen gestürmt und in Brand gesetzt. Dabei erbeuteten die Randalierer offenbar auch zahlreiche Waffen. Ein Video etwa soll zeigen, wie ein Polizeirevier mit einer Panzerabwehrwaffe attackiert wird. Unabhängige Bestätigungen der Bilder sind bisher kaum möglich.
Mittlerweile werden in #Frankreich auch RPG’s eingesetzt. Hier wird eine Granate auf eine Polizeistation abgefeuert. Massive Gefährdung der Zivilisten und der Einsatzkräfte dadurch. Ist das schon Bürgerkrieg? Auge: @MartinRosenkra3 @Bernd_Schulyok @MW42522637 @Admiral_Sivic pic.twitter.com/Wi8jsahlox
— tyrol_aviation (@96Aviation) July 1, 2023
Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hatte bereits am Sonnabend einen lange geplanten mehrtägigen Staatsbesuch in Deutschland wegen der anhaltenden Unruhen abgesagt. Wie angespannt die Stimmung im Land ist, zeigt ein gemeinsames Statement der beiden größten Polizeigewerkschaften. Darin heißt es, daß Land befinde sich im „Krieg“. Weiter hieß es: „Gegenüber diesen wilden Horden reicht es nicht mehr, zur Ruhe aufzurufen, sie muß durchgesetzt werden. Morgen befinden wir uns im Widerstand, das muß der Regierung bewußt werden.“ (ho)