Ukraine: Will „Putins Hirn“ Dugin den Kreml-Führer beseitigen?

Der russische Philosoph Alexander Dugin spricht bei der Beerdigung seiner Tochter. Foto: Vyacheslav Prokofyev/TASS]

Ukraine

Will „Putins Hirn“ Dugin den Kreml-Führer beseitigen?

Der Philosoph Alexander Dugin, auch Putins Hirn genannt, soll zum Sturz des Kreml-Herrschers aufgerufen haben. Der Grund seien die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine. Inzwischen gibt es aber ein Dementi.

Der russische Philosoph Alexander Dugin, oft als das Hirn Putins bezeichnet, hat zum Sturz von Präsident Wladimir Putin aufgerufen. In einem Zitat erinnert er sogar an einen fiktionalen König, der nach einem Scheitern brutal getötet wird, berichtet der britische Mirror mit Bezug auf gelöschte Nachrichten bei Telegram. Inzwischen gibt es aber ein Dementi von Dugin.

Damit bezieht sich der Denker auf den Rückzug aus der ukrainischen Provinz Cherson, samt ihrer gleichnamigen Hauptstadt. Die Stadt und das Oblast waren erst am 30. September nach Volksbefragungen durch Rußland annektiert worden.

Some people spoke about Dugin's letter from yesterday, here's the full translation. He states that Russian authorities reached the limit of what they can surrender. He blames Putin directly for the failures and low-key threatens him with death. https://t.co/SHbZCikkRY pic.twitter.com/U397Swv2RM

— Dmitri (@wartranslated) November 11, 2022

Der russische Philosoph Dugin war zuletzt in die Medien geraten als seine Tochter, die Politologin Alexandra Dugina, nach einem Festival, bei dem sie mit ihrem Vater war, durch eine Autobombe getötet wurde. Die USA und Rußland beschuldigten den ukrainischen Geheimdienst der Tat.

Aktualisierung: Inzwischen ist ein Dementi der Aussagen von Alexander Dugin öffentlich. Auf seinem Telegram-Kanal schreibt der Philosoph, es sei eine Fiktion des Westens, „daß ich und die russischen Patrioten sich nach der Kapitulation von Cherson gegen Putin gewandt haben“. (mp)

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Kommentare

Peter G sagt:

14. November 2022 um 10:55 Uhr

Ich möchte die JF Leser auf eine n-tv Schlagzeile aufmerksam machen: über 400 Verbrechen in Cherson aufgedeckt, darüber ein Bild von 2 gefesselten Zivilisten mitten auf den Marktplatz. Beim Öffnen des Artikels im Kleingedruckten die Überraschung: das Bild zeigt gefesselte „Kollaborateure“ vor den Augen auch von ukrainischen Soldaten! Verbrechen müssen aufgeklärt und geahndet werden, aber öffentlich am Pranger ist seit dem Mittelalter unüblich! Widerlich! Und uniformierte, die nichts dagegen tun!

Es sollte den Fans der „freiheitsliebenden Ukrainer“ zu denken geben! Nichts gegen Ukr. Aber das aktuelle Regime dort ist menschenverachtend!

Zeitgleich die Meldung, dass einigen Journalisten die Akkreditierung widerrufen wurde, angeblich weil sie vor der Minenräumung in Cherson waren. Richtig ist, weil sie den schlimmen Umgang der Ukr. gegen den anderen Teil der Bevölkerung dokumentiert haben.

Dazu die Propaganda in unseren Massenmedien: hätte ich das Bild von der anderen Seite nicht gekannt, hätte ich mich gewundert, dass Russen so was machen, das suggeriert die Schlagzeile. Was das Bild wirklich zeigt, findet so gut wie niemand.
1. Fritz aus Fritzlar sagt:
  
  14. November 2022 um 13:07 Uhr
  
  Was soll eigentlich Ihr Beitrag besagen? Daß Ukrainer dazu neigen, sich an gefangenen Aggressoren zu rächen? Das hätte ich sowieso angenommen. Ich selbst würde in einer solchen Situation nur Haß auf die Invasoren, die Mörder und Vergewaltiger empfinden. Aber solange die „Greuel“ n ur darin bestehen, daß Invasoren an den Pranger gesstellt werden, halten sich die Maßnahmen noch in Grenzen. Greuel, wie sie die russischen Invasoren sich haben zuschulden kommen lassen,sind von der ukrainischen Seite nicht bekannt. Selenskyi ist übrigens ein großer Patriot und Volkstribun, wie ihn die Ukraine braucht, und erfolgreich. Und Biden ist – anders als unten dargestellt – kein „hingrinsender Altersseniler den Präsidenten miemen darf“, sondern ein ziemlich erfolgreicher Präsident, den Trump nicht abservieren konnte. Den Senat hat Trump trotz bester Umstände nicht gewinnen können. Also Vorsicht mit haltlosen Verunglimpfungen!
Elian5 sagt:

13. November 2022 um 22:32 Uhr

Das dürftte so eigentlich gar kein Thema in der JF sein, wenn gleichzeitig im gleichen Bericht erwähnt wird, dass Dugin in seinem Telegram Kanal all diese Meldungen, er hätte sich nach der Aufgabe von Cherson von Putin abgewandt, er selbst dementiert.

Eher wäre es ein Bericht wert gewesen, daß in vielen Medien FakeNews verbreitet wurden, die davon berichten würden Dugin sei aus Enttäuschung der neue Gegner von Putin!
Kopfhörer sagt:

13. November 2022 um 7:48 Uhr

Ein Krieg hat immer 2 Seiten. Solange in den USA ein debil vor sich hingrinsender Altersseniler den Präsidenten miemen darf, der lediglich wiederholen kann was man ihn einflüstert, wird der Krieg weitergehen völlig egal wer im Kreml sitzt.

Friedensverhandlungen mit Bidenbeteiligung wird niemand zustimmen – wie könnte man? Das würde an den apathischen Roosevelt auf Jalta erinnern, lediglich Churchill hat angeblich das Schlimmste verhindert. Ob und wer im Kreml nachfolgt ist belanglos, er wird dem aktuellen US-Präsidentendarsteller intellektuell um ein vielfaches überlegen sein. Und ohne Biden sind Verhandlungen sinnlos, die USA sind der stärkste Kriegsteilnehmer.

Und das heißt, wir haben jetzt noch weitere 3 Jahre Krieg vor uns. Mal stärker, mal schwächer aber für die europäischen Staaten mit allen Nebenwirkungen (Inflation, grüne Kriegsgeilheit, Rezession, Wirtschaftsvernichtung, Migration usw.). Mehr als „bedingungslose Solidarität mit der Ukraine“ ist von den Europäern nicht zu erwarten, die anderen Themen interessieren sie ohnehin nicht. Aber die bedingungslose Solidarität wird den Krieg nicht beenden.
1. Canabbaia sagt:
  
  13. November 2022 um 23:43 Uhr
  
  Ich wüsste nicht, dass Russland die USA zu Friedensverhandlungen aufgefordert hätte.
  Wohl aber hat Russland derartige Aufforderungen an die Ukraine gerichtet.
  
  Doch selbst davon abgesehen, wäre es total unlogisch für Russland, NICHT mit einem angeblich senilen US-Präsidenten verhandeln zu wollen: plausibel wäre genau das GEGENTEIL.
  
  Das heißt: Sie phantasieren sich hier ein ziemlich wirres Zeug zusammen.
  
  Setzt es Ihnen so sehr zu, dass der Aggressor bislang bereits drei Niederlagen in der Ukraine kassiert hat? Dann bewerben Sie sich doch einfach beim russischen Militär – oder bei der Wagner-Gruppe. Oder, noch besser, bei den Tschetschenen unter Kadyrow.
  Da würden Sie nicht einfach nur für Russland kämpfen, sondern auch gleich noch einen heiligen Krieg gegen Christen und Ungläubige führen.
  
  Und je größer die PRAKTISCHE Solidarität des Westens mit der Ukraine ist, d. h. je mehr hochwertige Waffen wir den Ukrainern liefern, desto größer werden die Chancen für ein rasches Kriegsende. Sobald die Ukrainer die Eindringlinge aus ihrem Land verjagt haben werden.
Gottfried Hermann Spieth sagt:

13. November 2022 um 0:18 Uhr

Bisher habe ich genau deshalb sehr viel von Herrn Dugin gehalten, weil er von meinen amerikanischen Gesprächspartnern leicht abfällig abgewertet wurde. Was sie schlecht finden, muss höchstwahrscheinlich ziemlich gut sein, so meine Logik. Zumal Dugin entschieden in eurasischen Kategorien denkt, was an sich schon ein mächtiges Plus ist. Ich kann mich aber täuschen in seiner Beurteilung. Denn wer hat hier was gesagt? Welche russischen oder westlichen oder nahöstlichen Dienste spielen hierbei welches Spiel? Wer legt welche falschen Fährten? Wem darf ich wenigstens noch einiger maßen vertrauen? Dem, der mit Geschichte vertraut ist. Dem, aus der Geschichte argumentiert, und zwar ohne moralische, kolonialistische oder ökologische Ideologie. Ein Lob der Neutralität und der geschichtsgestützten, von vielseitiger Perapektive unterstützter Argumentation!
1. Freiheitsfreund sagt:
  
  13. November 2022 um 19:33 Uhr
  
  Dugin war immer ein sehr sympathischer Haßprediger, liebe Fr. Spieth, der mit seinen Analysen des westlichen Satans Maßstäbe gesetzt hat. Daß er nun Putin kritisiert, enttäuscht seine Fans nun aber und läßt uns alle zweifeln. (Ironie off)
  1. Gottfried Hermann Spieth sagt:
    
    14. November 2022 um 10:14 Uhr
    
    Oder er ist Teil eines Spiels, das die Dienste mit der Weltöffentlichkeit spielen.
Joachim Reuter sagt:

12. November 2022 um 20:52 Uhr

Kriegspropaganda made in Hollywood.
1. Freiheitsfreund sagt:
  
  13. November 2022 um 19:39 Uhr
  
  Nix da. Das Schreiben von Dugin hat der russische Fernsehsender „Tsargrad TV“ veröffentlicht, gegründet von Konstantin Malofejew, einem rechten russ. Multimillionär, der Putin zu einem noch härteren Kurs in der Ukraine treiben will. Dugin war/ist Chefideologe von Tsargard TV. Informieren Sie sich doch mal.
2. Canabbaia sagt:
  
  13. November 2022 um 23:44 Uhr
  
  Sie meinen, Joachim Reuter, Dugin steht auf der Gehaltsliste von Hollywood?
Peter G sagt:

12. November 2022 um 18:59 Uhr

Diese Meldung ist mit ziemlicher Sicherheit eine Ente
1. Freiheitsfreund sagt:
  
  13. November 2022 um 19:40 Uhr
  
  Ist sie nicht
Fountainpen sagt:

12. November 2022 um 17:30 Uhr

Das klingt wie das Gestammel eines Irren. Ist das so relevant, dass es hier überhaupt erwähnt werden muss?
K. Twiel sagt:

12. November 2022 um 15:17 Uhr

Alles ist möglich!
Nichts ist wahr!
Getöse ist immer!