WIEN. Österreichs Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hat der Forderung nach veganen Menüs in Kasernen eine Absage erteilt. „Auf der Homepage der nationalen Ernährungskommission ist nachzulesen, daß vegane Ernährung nicht gleichzusetzen ist mit vollwertiger Mischkost. Und darüber kann und will ich mich nicht hinwegsetzen“, ließ die Politikerin über einen Ministeriumssprecher mitteilen.
Hintergrund ist eine Bürgerinitiative, die ein Offizier des Bundesheeres ins Leben gerufen hatte. Diese verlangt, daß in den österreichischen Kasernen eine vegane Speise angeboten wird, berichtete das ORF-Magazin „Zeit im Bild“. Bislang gibt es dort demnach nur vegane Beilagen.
Die Veganer berufen sich in ihrer Argumentation auf die Europäische Menschenrechtskonvention. Denn Veganismus sei eine anerkannte Weltanschauung, auf deren Ernährungsgewohnheiten Rücksicht genommen werden müsse, wie dies auch bei anderen religiösen Minderheiten geschehe.
Gericht verurteilt Veganer-Eltern
Schätzungen gehen von 700 bis 1.000 Heeresbediensteten aus, die vegan leben. Insgesamt hat das Bundesheer rund 23.000 Angestellte.
Vegane Ernährung ist auch in anderen Ländern umstritten. So verurteilte ein Gericht in Schweden 2019 ein Elternpaar zu mehrmonatigen Haftstrafen, weil es sein Kleinkind vegan ernährt hatte. Dadurch hatte sich der Gesundheitszustand des Kindes dramatisch verschlechtert. (ag)