CANBERRA. In der Auseinandersetzung um ein geplantes Online-Mediengesetz in Australien hat Facebook in dem Land das Teilen von journalistischen Inhalten blockiert. Das Unternehmen habe sich „schweren Herzens“ zu der Maßnahme entschieden, teilte der Konzern mit.
Hintergrund des Streits ist der Plan der australischen Regierung, daß Facebook und Google Medienhäuser für Medieninhalte bezahlen sollen, da die beiden Unternehmen Inhalte von deren Seiten abgreifen würden. Google willigte bereits ein.
Facebook verhindert Teilen von Polizeinachrichten
Facebook hingegen erklärte in einer Stellungnahme, dieses Gesetz „mißverstehe“ das Verhältnis von Verlegern zu dem sozialen Netzwerk. So habe es im vergangenen Jahr 5,1 Milliarden kostenlose Weiterleitungen von Facebook zu australischen Verlagen gegeben. Das habe einen Wert von 407 Millionen Australier Dollar.
Durch die Blockade von Facebook können Australier nun keine nachrichtlichen Inhalte teilen. Davon betroffen waren auch Seiten der Polizei, Feuerwehr und von Regierungsstellen, darunter auch mehrere Gesundheitsstellen, die über die Corona-Pandemie informieren, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Zudem sei es derzeit weltweit nur eingeschränkt möglich, Inhalte von australischen Verlagen weiterzuleiten und hochzuladen. (ag)