NIKOSIA. Papst Franziskus hat angekündigt, 50 Migranten von seinem Besuch auf Zypern mit nach Rom zu nehmen. Das teilte der zyprische Staatspräsident Nikos Anastasiades am Donnerstagabend bei einem Treffen mit dem katholischen Kirchenoberhaupt mit. Er lobte den Schritt laut der Deutschen Presse-Agentur als „symbolischen Akt“ und „starke Nachricht“.
Die Entscheidung des Papstes sei ein Signal an die EU, die ihre Einwanderungspolitik dringend überarbeiten müsse. Zypern sei eines der Hauptankunftsländer vieler Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Europa. Dies stelle die Mittelmeerinsel vor große Schwierigkeiten.
Papst Franziskus: „Nationale Alleingänge werden uns nicht voranbringen“
Papst Franziskus rief die europäischen Länder in seiner Ansprache zur „Einheit“ und „Versöhnung“ auf. „Weder werden uns Mauern, Angst und nationalistische Alleingänge voranbringen, noch wird uns Wohlstand allein Sicherheit und Stabilität versprechen“, mahnte der Heilige Vater.
Das Verhältnis zwischen der katholischen Kirche und den orthodoxen Christen auf Zypern und in Griechenland gilt traditionell als angespannt. Bei dem Besuch Papst Johannes Paul II. 2001 in Athen kam es zu Protesten von teils hunderten griechisch-orthodoxen Mönchen. Daß der jetzige Besuch auf Zypern weitestgehend ohne Demonstrationen ablief, bezeichnete der Athener Erzbischof Theodore Kodidis der Deutschen Welle zufolge als „Zeichen der Hoffnung und des Fortschritts“. (fw)