JEFFERSON CITY. Der Gouverneur des US-Bundesstaats Missouri, Mike Parson (Republikaner), hat das bewaffnete Anwaltspaar McCloskey begnadigt, das sein Haus im vergangenen Jahr vor „Black Lives Matter“-Demonstranten geschützt hatte. Die Verurteilung der beiden sei hinfällig, teilte Parson mit.
Die beiden hatten durch ein Internetvideo Bekanntheit erlangt, das einen Vorfall vor ihrem Grundstück in St. Louis zeigt. Mehrere Menschen, die in ihrer Nachbarschaft gegen Rassismus protestierten, weigerten sich auch nach mehrmaliger Aufforderung der McCloskeys die private Wohnanlage zu verlassen und stimmten stattdessen Sprechchöre vor dem Haus des Ehepaares an.
McCloskeys bekennen sich zu „Black Lives Matter“
Laut Patricia McCloskey drohten die Demonstranten, die Familie umzubringen und ihr Haus anzuzünden. Obwohl sie die Polizei gerufen habe, sei diese ihnen nicht zur Hilfe gekommen. Daraufhin hatte das Ehepaar seine Schußwaffen aus dem Haus geholt und die wütende Menge noch einmal aufgefordert, das Grundstück zu verlassen. Ein Schuß fiel nicht.
Nach dem Vorfall waren die beiden Anwälte des Rassismus beschuldigt worden. Diese wehrten sich gegen den Vorwurf und betonten, die „Black Lives Matter“-Bewegung zu unterstützen. Sie hätten sich und ihr Eigentum lediglich verteidigen wollen.
Anwaltspaar hätte Blutvergießen riskiert
Im August 2020 stellten die McCloskeys sich hinter den damaligen US-Präsidenten Donald Trump (Republikaner) und bekräftigten, ihm für eine Wiederwahl die Daumen zu drücken. Würde Joe Biden (Demokraten) Präsident, zöge Rechtlosigkeit in amerikanische Vororte ein.
Wenig später erhob die Staatsanwaltschaft von Missouri Anklage wegen des Vorfalls. Das Ehepaar habe mit seinem Verhalten „ein Blutvergießen auf einer friedlichen Demonstration“ riskiert, begründete Staatsanwältin Kim Gardner (Demokraten) damals das Vorgehen gegen die beiden. (zit)