KELKHEIM. Weltweit ist die Zahl der verfolgten Christen weiter gestiegen. Der Weltverfolgungsindex 2020 des christlichen Hilfswerks Open Doors spricht in den 50 erfaßten Ländern von 260 Millionen Christen unter starker oder extremer Verfolgung.
An erster Stelle steht zum 17. Mal in Folge das kommunistisch regierte Nordkorea. An zweiter Stelle steht Afghanistan, an dritter Somalia, gefolgt von Libyen, Pakistan, Eritrea, Sudan, Jemen, Iran und Indien. Lediglich Eritrea und der Sudan haben die Plätze getauscht.
Mehr Übergriffe auf Kirchen
Open Doors zufolge haben vor allem Übergriffe auf Kirchen stark zugenommen. Demnach seien fast 9.500 Gotteshäuser und kirchliche Einrichtungen attackiert, zerstört oder geschlossen worden. Im Jahr zuvor seien es noch 1.850 gewesen Das ist eine Zunahme von 413 Prozent.
Bereits seit einigen Jahren sind radikal-islamistische Gruppierungen laut dem Hilfswerk eine der stärksten Triebkräfte von Christenverfolgung. Der Trend setzte sich auch im vergangenen Jahr fort. Dem Bericht zufolge breiteten sich sowohl im Afrika südlich der Sahara als auch in Süd- und Südostasien militante islamistische Gruppierungen aus. Länder wie Burkina Faso (2020: Platz 28) und Kamerun (48) tauchen neu im Weltverfolgungsindex auf.
Laut Open Doors leben in den im aktuellen Index aufgeführten Ländern rund 640 Millionen Christen. Untersuchungszeitraum ist der 1. November 2018 bis zum 31. Oktober 2019. Das Hilfswerk veröffentlicht den Index bereits seit 1993. (idea/tb)